Bild: Symbolbild , Hochschulpolitik – StuPa-Wahl 2021 Bild: luq

An der Uni wurde gewählt. Wie eine StuPa-Wahl unter Pandemiebedingungen aussieht, welche Probleme es gab, und wie es lief.

 

Lang ist das letzte Mal her, und nun war es letzte Woche wieder so weit: „Endlich wieder StuPa-Wahl! Geht wählen!“. So hallte es einem vom Repair Café neben der Unibibliothek entgegen, und es ist wahr, denn vom 6. bis zum 10. Dezember konntet Ihr sowohl das neue Studierendenparlament als auch den SHK-Rat wählen, zum ersten Mal seit zwei Jahren. Die Pandemie und besonders Meinungsverschiedenheiten zu einer sicheren Durchführung, Brief- oder digitaler Wahl hatten in der Zwischenzeit verhindert, dass ein neues Studierendenparlament gewählt werden konnte. Für nicht wenige Studierende war das die erste StuPa-Wahl, bei der sie wählen durften. Und damit das gut läuft, waren alle mit vollem Einsatz mit dabei.
Dass Wahl ist, war auf dem Campus nicht zu übersehen oder überhören. Neben dem eingangs erwähnten Ruf, den man oft beim Betreten des Geländes vernahm, mangelte es auch dieses Mal nicht an Plakaten und Infoständen. Während es auf ersteren vor allem knackige Wahlsprüche, Forderungen und Bilder von Kandidat:innen gab, gab es bei letzteren meist eher Glühwein und Waffel, sowie oft selbige Kandidat:innen – aber live. Dort konnte man sich jeweils von den verschiedenen Listen davon überzeugen lassen, warum man ihnen eine Stimme geben sollte. Auch hier lief natürlich alles irgendwie anders, die Masken blieben auf und Abstände mussten eingehalten werden. Aber Wahlkampf ist und bleibt Wahlkampf. An den Ständen lief es zwar entspannt, aber das war nicht unbedingt Grund zur Freude, denn einen Eindruck schienen alle zu teilen: es war deutlich weniger los. Bei der Liste GeWi vermutete man eine gewisse Desensibilisierung für Hochschulpolitik, seit das Campusleben teils komplett eingeschränkt war. Wahlleiter und Fraktionsvorsitzender der Grünen in Bochum Sebastian Pewny machte jedoch klar: „Es ist besser als befürchtet“. Denn auch wenn die Zahlen niedriger sind als bei den letzten Wahlen, müsse man sich vor Augen führen, dass die Rückkehr in die digitale Lehre bereits voranschreitet, und immer weniger Studierende auf dem Campus sind. Dass endlich wieder gewählt werden konnte, sei erfreulich, und in Kooperation mit der Uni hat man dafür gesorgt, dass auch alles sicher von statten gehen kann. Ein umfangreiches Hygienekonzept war im Einsatz: Auf Abstände wurde geachtet, eigene Stifte sollten für das Ankreuzen benutzt werden, und Desinfektionsmittel war an allen Wahlurnen vorhanden. FFP2-Masken wurden außerdem an alle Wahlhelfenden ausgegeben, und um bei der Wahl zu helfen, musste ein 3G-Nachweis vorgezeigt werden. „Die Wahlhelfer:innen sind jedoch sogar alle immunisiert“, so Pewny. Damit alles glatt läuft, wurden dieses Jahr 64 Personen als Wahlhelfer:innen eingestellt, 20 mehr als bei der letzten Wahl. So konnten trotz Ausfällen, und insgesamt 6 Corona-Fällen – jedoch ohne Kontakt zu anderen Wahlhelfer:innen – stets alle Urnen besetzt werden. Mit 260 Anmeldungen zur Briefwahl übertraf man auch alle Zahlen aus den Vorjahren. Die üblichen Probleme, wie nicht oder zu spät erhaltene Dokumente, traten zwar auf, jedoch wurde es allen ermöglicht, auch vor Ort zu wählen. Am Samstag wurden die Stimmen dann ausgezählt, und nach einem holprigen Start und einigen Verzögerungen und einer wohlverdienten kurzen Pizza-Pause für alle Beteiligten gab es gegen 17 Uhr das vorläufige Ergebnis der Wahl – welches aktuelle Machtverhältnisse festigte und eine Schlappe für die Opposition war:
Stärkste Kraft ist die Internationale Liste mit 11 Sitzen, dicht gefolgt von der Liste der Naturwissenschaftler und Ingenieure mit 10. Die Linke Liste kann 5 Sitze vorweisen, die Grünen & Alternativen Student:innen 3. Rechtswissenschaften, Geisteswissenschaften, RCDS, Grüne Liste und Jusos sowie JuLis bekommen voraussichtlich jeweils einen Sitz.
Welche Gründe es für dieses Ergebnis geben könnte, wie die Listen dazu stehen und was sich in Zukunft ändern könnte und muss, werden wir für euch nach den Winterferien aufschlüsseln.

:Jan-Krischan Spohr

 

 

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