Umbruch in der Parteienlandschaft Deutschlands. Zum ersten Mal in der Koalitionsgeschichte der Bundesregierung regiert die Ampel aus SPD, die Grünen und der FDP und löst damit die langjährige Führungsmacht der CDU/CSU ab. Eine neue Führung bedeutet auch neue Konzepte, denen sich die Minister:innen annehmen. Doch wer sind die neuen Gesichter der deutschen Staatsspitze? Wir verschaffen einen kleinen Überblick zu noch meist unbekannten Führungskräften.
Nicht überraschend wurde SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz zum Bundeskanzler der neuen Koalition gewählt. Als Minister für Arbeit und Soziales geht Hubertus Heil ins Amt. Dieser hatte jenes Amt bereits seit 2018 inne und beschäftigte sich in der Zeit der großen Koalition mit dem Tarifrecht und setzte dabei einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Altenpflege um. Neue Innenministerin wird die Sozialdemokratin Nancy Faeser, die sich in ihrer politischen Karriere mit der Aufarbeitung rechtsextremer Verbrechen auseinandergesetzt hat. Ein aus vielen Talkshows bekanntes Gesicht wird Gesundheitsminister, Karl Lauterbach. Im Zuge der Pandemie das Krankenhaussystem umzubauen und den Pflegenotstand bewältigen werden zentrale Aufgaben seiner Amtszeit werden und er setzt dabei auf ein wissenschaftliches Fundament. Die ehemalige Bundesministerin für Justiz, Christine Lambrecht, besetzt etwas überraschend den Posten der Verteidigungsministerin und möchte sich den Auslandseinsätzen der Bundeswehr widmen.
Ämter, die sich um Angelegenheiten kümmern, welche uns in der Vergangenheit besonders wichtig waren, sind ebenfalls neu besetzt. Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum, wird sich die neue Ministerin für Bauen und Wohnen und SPD-Parteivize Klara Geywitz stellen müssen. Ihre Expertise lag bislang bei den Finanzen und sie begleitete den Bau des BER-Flughafens. Das Amt für Wirtschaft und Klimaschutz hat Die Grünen Vorsitzender Robert Habeck anvertraut bekommen. Dem wohl wichtigsten Amt für eine grüne Politik, stehen Themen wie erneuerbare Energien und die Bewältigung des Klimawandels bevor. Besonders knifflig ist dabei, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise im selben Schlag unterzubringen. Jedoch tritt Habeck mit einer langjährigen Erfahrung als Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Energiewende ins Amt. Im selben Zug ist neue Umweltministerin Steffi Lemke zu erwähnen, die als Geschäftsführerin der Partei Die Grünen ihr Gespür für grüne Politik bewiesen hat. Das Amt für Familie und Frauen wird die Grünenpolitikerin Anne Spiegel besetzen. Sie möchte sich vor allem für die Anerkennung von vielfältigen Familien-Konstellationen und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen. Nicht zuletzt wird auch das Amt für Bildung neu belegt. Von der FDP-Fraktion wird hier Bettina Stark-Watzinger ins Rennen geschickt. Mit überwiegend Erfahrungen im Finanz-Bereich verwundert es zunächst, dass sie diesen Posten anvertraut bekommt. Sie beschäftigte sich in Ihrer Zeit im Haushaltsausschuss mit dem Etat des Bildungsministeriums und setzt sich das Ziel, die Kooperation von Bund und Ländern im Bereich Bildung mehr zu ermöglichen.
:afa
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