Kommentar. Lützerath ist ein Dorf im Rheinland in der Nähe von Erkelenz, welches für Braunkohle von RWE zerstört werden soll. Der letzte Bauernhof soll dafür enteignet werden.
Aktuell lebt noch etwa ein Dutzend Menschen auf dem Hof in Lützerath bei Bauer Eckhardt Heukamp . Dazu wurde eine große Mahnwache mit Baumhäusern und allem Drum und Dran errichtet, die mittlerweile nur noch 200 Meter von der Baugrube entfernt ist. Am vergangenen Sonntag, dem 31.10.2021, kamen auf der Demo laut Aussagen 5.000 Menschen zu dem Dorf, um gegen die Enteignung, gegen Braunkohle und für Klimaschutz zu demonstrieren. Dabei war ein Bündnis aus Klimaallianz, Campact, Greenpeace, BUND und ein Kreis bestehend aus Alle Dörfer bleiben, Fridays For Future und Lützerath lebt beteiligt. Außerdem hat Ende Gelände an der Aktion teilgenommen.
Treffpunkt war der Hof des Bauern um zwölf Uhr, auf dem sich schon zwahlreiche Menschen versammelt hatten . Von der Bühne aus konnte man das Ende des Zuges nicht erkennen. Es gab Reden von unter anderem Juan Pablo Gutierrez, der ein kolumbianischer Aktivist ist, von Carla Reemtsma, einer fff-Aktivistin und dem Bauern Eckhardt selbst. Auch jemand, der auf dem Hof lebt, gab eine Rede zum Besten, in der er die Situation geschildert hat. Dabei sagte er, dass die Enteignung jetzt erstmal aufgeschoben sei und in Münster über den weiteren Verlauf entschieden werde. Für die Enteignung hätten die Bewohner:innen eine Abfindung von 100€ angeboten bekommen. Unterlegt wurde alles mit Musik, zum Beispiel von Gerd Schinkel, welcher seine Musik als musikalischen Journalismus bezeichnet. Er hat ein Lied über den Hambacher Forst extra für Lützerath umgeschrieben.
Dann ging der Demozug los und die Menschenmassen folgten dem Lauti durch die umliegenden Dörfer und vorbei an den Braunkohlegräben. Auf dem Weg war die Stimmung sehr ausgelassen, trotz des großen Polizeiaufgebots. Allein auf dem Weg mit dem Shuttle nach Lützerath ist man locker an 20 Polizeiwagen vorbeigefahren, die am Rand in einer Reihe standen. Doch der Zug wurde nicht unterbrochen und die Demo verlief sehr ruhig. Nur als die Polizei Kameras aufgestellt hat, um alle Teilnehmer:innen zu filmen, hat der Zug angehalten und ist erst weitergelaufen als die Kameras wieder verschwunden sind.
Senf dazu:
Die Aufmerksamkeit, die an diesem Tag geschenkt wurde, war berauschend, auch wenn noch nichts in trockenen Tüchern ist. Dafür ist weitere Aufmerksamkeit essenziell und unabdingbar – deswegen fleißig bei solchen Themen engagieren!
:Lukas Simon Quentin
0 comments