Bild: Schauspiel bis spät in die Nacht – Bochum erhält die erweiterten Marktrechte zum dritten Mal. , Reenactment und Schmiedekunst: Mittelalter hautnah. Bild: becc

Zeitreise. Die Feierlichkeiten zum 700. Jahrestag des Bestehens unserer Stadt neigten sich letzten Freitag mit einem Mittelalterspektakel auf Burg Blankenstein dem Ende zu. 

Am 8. Juni wurde mit der Errichtung des begehbaren sogenannten Zeittunnels auf dem Willy-Brand-Platz inmitten von Bochum das 700. Stadtjubiläum eingeleitet. Der Monat September hatte trotz einiger coronabedingten Absagen und Ausfälle, die beispielsweise leider auch ein geplantes Stadtpicknick betrafen, ein großes Aufgebot an Events in petto: Im Anneliese Brost Musikforum Ruhr fand beispielsweise der Festakt „Best of Bochum“ statt, und am 18. September konnte das Bochumer Rathaus während mehrerer Führungen bewundert werden.

Als eines der Highlights der Festtage vom 15. bis zum 18. September tat sich das Mittelalterfest auf der Burg Blankenstein und dem Burggelände hervor. Die Feierlichkeiten – kostenlos, aber nur mit 3G-Regel zugänglich – wurden von der Bochumer Marketing GmbH organisiert, welche alle Aktivitäten für das Stadtjubiläum ausrichtete. Die Maiabendgesellschaft beteiligte sich ebenfalls und warf sich als „Stadtwache 1388“ in Montur, als welche sie die Besucher:innen am Eingang zur Burg in Empfang nahmen. Die Stadtwache war im Mittelalter für die Sicherheit und den Brandschutz innerhalb der Mauern zuständig, sodass die Maiabendgesellschaft das Gefühl, sich tatsächlich im Jahre der Stadtwerdung Bochum zu befinden, verstärkte. Neben dem Burggelände von Blankenstein wurde auf dem Marktplatz ein historischer Handwerksmarkt ins Leben gerufen. Er umfasste verschiedene kleinere Stände, die handwerkliche Anfertigungen Pfeilboten, einen Schmied und weitere Schausteller.  Bei Lust und Laune konnten Begeisterte auch selbst Hand anlegen, Eisen in Form bringen oder eine Schnitzarbeit anfertigen. Insgesamt wurden mittelalterliche Aktionen zuhauf geboten. 

Den ganzen Tag bis kurz vor Mitternacht wurden die Räumlichkeiten und die äußere Umgebung der Burg in das Jahr 1321 versetzt. Im historischen Anstrich und unter regem Andrang von Bürger:innen Bochums und Schaulustigen aus der Umgebung des Ruhrgebiets wurden Führungen durch die Burg, Ritterspiele wie inszenierte Kämpfe, Bogenschießen, akrobatische Akte und musikalische Einlagen geboten. Speis und Trank durften natürlich auch nicht fehlen und wurden an mehreren Ständen angeboten. Ein Feuerwerk krönte den Abschluss sowie eine von einem Narren vorgetragene Pergamentrolle eines ominösen Thomasius Eiskirchus, die Bochums Zukunft im Jahre 2021 in schillernden Farben beschrieb – zumindest für die Besucher:innen, die Thomasius Eiskirchus nicht live um 18:30 Uhr erleben konnten, als unser Oberbürgermeister den Festplatz vor der Burg besuchte. 

Das Herzstück des Spektakels war jedoch ein dreimal zur Aufführung gebrachtes Theaterstück, welches die historische Überreichung der Urkunde der erweiterten Marktrechte an die Stadt Bochum durch Graf Engelbert II. von der Mark zeigte. Diese Urkunde bestätigte anno 1321 die bereits bestehenden Marktrechte der Stadt Bochum und die Zusammenlegung der alten Reichshofrechte mit einer Reihe neuer städtischer Rechte auf dem Papier, welche einen Meilenstein in der Stadtentwicklung darstellten.                        

        :Rebecca Voeste

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