Ernährung. Das Akafö der Ruhr-Uni schreibt sich Nachhaltigkeit auf die Fahne. Was tut es dafür und welche Erfolge hat es bereits erzielt?
Auch die Mensa der Ruhr-Uni sowie Bistro und Kaffeebar, versuchen in ihrem Betrieb ein gewisses Maß an Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Besonders die Vermeidung von Müll ist dabei ein wichtiger Aspekt: Neben Lebensmittelresten kommen auch große Mengen an Alufolie und Plastikmüll auf. Ersteres soll seit 2015 unter dem Titel „Zu gut für die Tonne“ vermieden werden. Eine wöchentliche Statistik hält die Speisereste nach und basiert darauf gewisse Maßnahmen. So wird zum Beispiel teilweise 50%-Rabatt auf Speisen wie Salate gegeben, wenn diese abends oder am nächsten Tag noch übrig sind. So werden 25% der Speisereste vermieden.
Um die Nutzung von Alufolie zu verringern, werden seit 2018 bewusst Maßnahmen ergriffen, um Alternativen zu finden. Die Verwendung von Behältnissen mit Deckeln, Schulung der Mitarbeitenden und Analyse von Arbeitsabläufen haben 2019 bereits zu einer 90-prozentigen Verringerung geführt und für die Zukunft steht das Ziel in Aussicht, diese Nutzung vollends zu beenden.
Klarsichtfolie erfüllt ähnlichen Rollen und wird ebenfalls in den letzten Jahren bewusst eingespart. Dort sah man 2019 jedoch nur eine vergleichsweise geringe, wenn auch löbliche Reduzierung um 20 Prozent. Auch Einmalhandschuhe sollen weniger verwendet werden, beispielsweise in der Essensausgabe. In der Mensa werden dadurch 30 Prozent, in Bistro und Kaffeebar 15 Prozent weniger Handschuhe verbraucht. In der Produktion der Lebensmittel setzt das Akafö schon länger besonders auf lokale Produkte und gehört zum „100-Kantinen-Programm“ des Landes NRW, welches die Förderung dieser Produkte als Ziel hat. Neben Einsparnissen im eigenen Betrieb, gibt es auch ein von der AOK und dem Akafö entworfenes „Klima-Kochbuch“ mit Saisonkalender für Gemüse, kostenlos zum Download.
Alles in allem wirkt das Engagement des Akafö löblich, wirft jedoch auch gewisse Fragen auf. Wieso wird erst seit wenigen Jahren besonders darauf geachtet, weniger Einweg-Produkte wie Folien zu benutzen, wenn Lösungsansätze teilweise extrem simpel waren? Das zeigt jedoch auch, dass an vielen Orten noch Raum zur Besserung ist und die Schonung von Ressourcen keine Ausnahme sein sollte.
:Jan-Krischan Spohr
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