Leichathletik seit 1848
Schneller, höher, weiter: Das Herzstück der Olympischen Spiele hat auch in Nordrhein-Westfalen eine große Gemeinde. Auch der VfL Bochum hat die Leichtathletik tief in seiner DNA.
Gerne vergessen hinter dem Ruhm des neueren Fußball-Erstligisten steht die Leichtathletik-Division des VfL Bochum. Denn auch der „Verein für Leibesübungen“, wie der volle Name des Vereins lautet, betätigt sich an einer der prominentesten olympischen Sportarten. Die Leichtathletik steckt dem Verein außerdem bereits seit den Gründungstagen tief im Blut. Denn die Geschichte des VfL startete mit dem Turnverein Bochum 48, von dem der Verein schließlich die Jahreszahl 1848 übernahm, als der Turnverein Bochum, Germania Bochum und TuS Bochum 1938 von den Nationalsozialisten fusioniert wurde. Auch bei den Olympischen Spielen waren Bochumer Sportler:innen in der Vergangenheit häufig zu sehen. Von 1904 bis 1968 kämpften die Leichtathleten regelmäßig um die Top-Medaillen. Sie konnten zwar nie Gold in den Pott bringen, doch zumindest Silber und Bronze konnten die Bochumer Paul Weinstein, Artur Jonath und Erich Borchmeyer ergattern.
Aber nicht nur Leichtathletik gehört zum VfL dazu. Die Vereinsgemeinschaft, in der die Bochumer:innen organisiert sind, zählt noch viele weitere (olympische) Sportarten zu sich, nämlich Badminton, Basketball, Handball, Hockey, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Turnen und Volleyball. Und wer weiß? Vielleicht werden die Abteilungen für E-Sport und Tanzsport zukünftig ebenfalls zur olympischen Sportart.
:Stefan Moll
Leicht? Leichtathletik!
Laufen, Springen, Werfen. Das beschreibt die unterschiedlichen Disziplinen der Leichtathletik, die entweder einzeln oder als Mehrkampf (Siebenkampf bei Frauen, Zehnkampf bei Männern) ausgeübt und ausgetragen werden. Der Begriff der „Athletik“ wurde aufgegriffen, um den Unterschied zum Turnen deutlich zu machen. Da Athletik als Begriff jedoch auch für Kraftsport und sogenannte Schwerathletik verwendet wird, etablierte sich der Begriff Leichtathletik. Die Deutsche Sportbehörde für Athletik benannte sich bereits 1908 zum Deutschen Leichtathletik-Verband um und ist der Dachverband aller deutschen Leichtathletikvereine.
In ganz NRW gibt es wichtige Standorte für die Leichtathletik. Organisiert sind diese in den Leichtathletik-Verband Nordrhein und Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen. Zu letzterem gehört demnach auch der Kreisverband 6, Bochum. Gemeinsam organisieren sie NRW-Meisterschaften in den unterschiedlichen Disziplinen der Leichtathletik. Noch dieses Jahr, am 2. Oktober finden die NRW-Meisterschaften im Hammerwurf in Olfen statt. Während die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2032 gescheitert ist, freut man sich jedoch auf die FISU World University Games, die 2025 in NRW stattfinden sollen.
:kjan
Was in Wattenscheid passiert…
…bleibt in Wattenscheid. Leichtathletik gehört zu Wattenscheid wie Herbert Grönemeyer zu Bochum. Doch im Gegensatz zu Herbert wird diese wohl auch in Zukunft der Ruhrgebietsstadt treu bleiben.
Wattenscheid ist mehr als nur ein Teil Bochums, denn dort kann man nicht nur von sich behaupten, eine fast so lange Geschichte als Ort und Stadt wie Bochum sowie ein eigenes Kfz-Kennzeichen zu haben, sondern auch der fiktionale Geburtsort von Geheimagent James Bond zu sein (:bsz 1268). Doch besonders in der Leichtathletik ist Wattenscheid deutschlandweit und international von großer Bedeutung. Hervorgegangen aus dem Turnverein Wattenscheid 01 im Jahr 1971, und auf eine insgesamt 120-jährige Geschichte zurückblickend, ist der TV Wattenscheid 01 Leichtathletik e. V. einer der wichtigsten und erfolgreichsten Leichtathletikvereine Deutschlands. Bis heute sind unter den Sportler:innen des Vereins mehrere Träger:innen olympischer Medaillen sowie deutscher und internationaler Meister:innentitel. Auch die Abteilung für paralympischen Sport ist erfolgreich: Wojtek Czyz gewann in seiner Zeit beim TV Wattenscheid drei Goldmedaillen bei den paralympischen Spielen und feierte auch nach dem Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern noch weitere Erfolge. Das Wattenscheider Lohrheidestadion dient nicht nur dem SG Wattenscheid 09 als Heimstadion, beheimatete einige Jahre die zweiten Mannschaften des FC Schalke 05 und VfL Bochum und war offizieller Trainingsort bei der Fußball-WM der Frauen; Auch eine große Leichtathletikanlage gehört zur Ausstattung des Stadions. Dieser Anlage beherbergte schon drei Mal die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften, und damit sie das in Zukunft auch weiterhin tun, und auch als Austragungsort für die FISU World University Games 2025 fungieren kann, sind große Umbaumaßnahmen geplant. 2023 soll es los gehen, und mit Hilfe von Stadt und Landesregierung sollen die auf 41 Millionen Euro geschätzten Umbaumaßnahmen aus dem Stadion einen Ort machen, an dem man im internationalen Sport nicht vorbeikommt.
:Jan Krischan Spohr
Athlet:innen aus Westfalen
-100m
Tatjana Pinto (LG Paderborn) Platz 5 Finale
-5.000m
Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) Platz 16 Vorlauf 2
-Marathon
Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) Platz 30
Hendrik Pfeifer (TV Wattenscheid 01) Platz 50
-Diskurswurf
Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) Platz 10 Finale
-4x400m & Mixed
Torben Junker (TV Wattenscheid 01) Nicht angetreten
Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) Platz 8 im Vorlauf
Neben Wattenscheid ist auch Leverkusen ein wichtiger Standort für Leichtathletik in NRW: Neun Sportler:innen des TSV Bayer 04 Leverkusen nehmen dieses Jahr an den Olympischen Spielen teil.
:kjan
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