Bild: Laura Nolte, Lasset die Spiele beginnen Bild: Viesturs Lācis

Interview. Nach den olympischen Sommerspielen ist vor den olympischen Winterspielen. Im nächsten Jahr geht’s nach Peking und eine RUB-
Studentin arbeitet schon fleißig an ihrem Traum. 

:bsz: Im Februar finden die olympischen Winterspiele statt, könnte das Dein Highlight der Saison werden?

Laura Nolte: Definitiv, das ist auf jeden Fall das Highlight der kommenden Saison, denn die Spiele sind auch das, wofür wir seit Jahren trainieren! Besonders in dieser Saison sind die Weltcups davor alle quasi Zwischenschritte, um am Ende bei Olympia fahren zu können.

Die Hauptsaison im Bobfahren startet im November. Findet das Training für die Qualifikation schon statt? Und wenn ja, wie viele Stunden trainierst Du für den olympischen Traum und wo findest Du Zeit für die Uni im Trainingsplan?

Aktuell trainieren wir ganz viel Athletik im Training. Im Sommer können wir aktuell keinen Bob fahren. Trotz allem wird momentan sehr intensiv trainiert. So trainiere ich täglich in Dortmund mindestens zwei bis drei Stunden am Tag. An manchen Tagen habe ich auch zwei Einheiten, dann erhöht sich die Intensität auf fünf bis sechs Stunden. An den Wochenenden fahre ich immer nach Winterberg.
Dort bin ich eigentlich jeden Samstag und da machen wir Anschubtraining. Das sind auch so ungefähr um die drei Stunden pro Einheit. Zusätzlich sind wir auch öfter in Trainingslagern wie zum Beispiel in Zürich. Dort war ich jetzt schon ein paar Mal und in der kommenden Woche werden wir in Oberhof sein. Es wird auch noch nach Potsdam gehen. Also kann man sagen, dass sich momentan eigentlich der ganze Tag um den Sport dreht. 
Zeit für die Uni? Ist auf jeden Fall auch da. Ich hatte jetzt auch zwei Fächer dieses Semester, wo ich auch Klausuren schreiben musste und die konnte ich Ende Juli schreiben und abschließen. Das war eigentlich ein guter Zeitpunkt, denn vor allem jetzt wird es vom Sport her auch noch immer intensiver, da der Winter für uns ja wirklich kurz vor der Tür steht. Wir fangen sogar schon Ende September an, Bob zu fahren und deswegen steigern sich die Trainingseinheiten. Dementsprechend ist es gut für mich, dass die Klausuren in der Uni schon fertig sind. Grundsätzlich habe ich auch immer für die Uni die Zeit gefunden. Meistens habe ich immer nach meiner ersten Einheit des Tages, die morgens ist, im Anschluss Kurse gehabt. Das variierte immer von 14 Uhr bis 18 Uhr. An kürzeren Tagen hatte ich auch manchmal eine zweite Einheit gemacht. Das war schon eine Doppelbelastung und ich bin auch froh, dass jetzt, wo es Richtung Saisonstart losgeht, von der Uni auch weniger wird. Für diesen Winter muss ich auch mal gucken, wie ich das machen werde, denn nächstes Semester wollte ich dann nur einen Kurs belegen. Aus dem Grund, dass einfach diesen Winter mal ganz klar dann der Sport mit Olympia für mich im Vordergrund steht.

Für viele Sportler:innen ist Olympia das größte Sportereignis. Was bedeutet Olympia für Dich?

Definitiv würde ich sagen, dass Olympia für viele Sportlerinnen und Sportler das Sportereignis ist. Seitdem ich mit dem Bobfahren angefangen habe, war und ist es immer noch mein Traum beziehungsweise auch mein Ziel, zu den Olympischen Spielen zu kommen. Von Anfang an habe ich mir immer gesagt, dass Peking 2022 das Ziel sein soll, weil es mir einfach am realistischsten erschien. Deswegen war das von Anfang an irgendwie das Bestreben für mich, zu den Olympischen Spielen zu kommen. Es war immer noch so weit weg, aber jetzt kommt es immer näher und es wird immer greifbarer. Dementsprechend würde ich mich dann natürlich übertrieben auf eine Olympiateilnahme freuen.
Ich glaube, das ist einfach was ganz anderes als das, was man bisher kennt. Wir haben sonst immer unsere Weltcups oder auch Weltmeisterschaften oder Juniorenweltmeisterschaft gehabt. Dort ist man immer nur unter seiner eigenen Sportart, in meinem Fall also nur Bobfahrer und Bobfahrerinnen. Bei Olympia sind alle Sportarten vereint und das ist meiner Meinung nach noch mal was ganz anderes Feeling. Ich war schon bei der Jugend-Olympiade 2016 dabei. Dort findet das Ganze im Kleinen statt und ich kann sagen, das war schon sehr aufregend. Ich war zum Beispiel mit verschiedenen Sportarten auf dem Zimmer und man bekam zu anderen Sportarten Kontakt, zu denen ich sonst keine Berührungspunkte habe. Zudem hat man ganz viele andere Athleten kennengelernt. Ich fand die Jugend-Olympiade und das kleine olympische Dorf schon sehr faszinierend und kann es auf jeden Fall nicht abwarten, dann auch zu den großen Olympischen Spielen zu fahren. Denn ich denke, dass die „richtigen Olympischen Spiele“ noch mal ein ganz besonderes und anderes Erlebnis wird.                                                   

                :Abena Appiah

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