Veranstaltungen. Mit den Lockerungen kommen altbekannte Sachen des Lebens zurück, so auch die Möglichkeit sich Shows anzusehen. Wie das ablaufen könnte, erfahrt Ihr hier.
Gelobt sei der Fakt, dass die Inzidenzwerte niedrig bleiben. Damit ergeben sich lange ungeahnte Arten, das Leben zu genießen. Nicht nur Cafés und Clubs öffnen Tor und Tür mit gegebenem Hygienekonzepten. Bei gutem Wetter kann es sogar sein, dass die Chance auf ein Freiluftkonzert geboten wird. Im Vorhinein stellen sich vielleicht Fragen wie: wie läuft das ab? Wie fühlt es sich an? Was hat sich verändert? Solchen und anderen spannenden Fragen gehe ich jetzt nach.
Künstler:innen erfreuen sich deutschlandweit an der Möglichkeit, wieder auf der Bühne zu stehen und die Zeit nicht mehr unbedingt mit Online-Konzerten überbrücken zu müssen. Ein Format, das diesen Traum für Musiker:innen, Podcaster:innen und Fans wahr werden lässt, sind die Juicy Beats Park Sessions in Dortmund. Seit Mai stehen dadurch im Westfalenpark verschiedene Shows für das Amüsement bereit. So habe ich mich am Dienstag, den 6.07., abends auf die Socken gemacht und dem Park einen Besuch abgestattet, um dort mit Freunden dem Bukahara Konzert beizuwohnen.
Durch die lange Durststrecke ohne Konzerte habe ich mehrere Phänomene von solchen Events vergessen und war umso erfreuter, als ich sie wieder durchlebt habe. Der berühmte Weg zum Konzert hat sich nicht von früher unterschieden. Je näher ein Mensch dem Veranstaltungsort kommt, desto mehr Leute fallen einem auf, die offensichtlich das gleiche Ziel verfolgen und spätestens, wenn alle an der gleichen Haltestelle aussteigen, ist es klar, dass wir in einem Boot sitzen. Vor dem Eingang in den Park wird sich versammelt, geredet, gefreut und die letzten Getränke geleert, denn mit rein dürfen sie immer noch nicht.
Der erste Unterschied zu früher ist die Anmeldung, welche per QR-Code oder Papierbogen einzureichen ist. Doch daran haben wir uns alle ja gewöhnt. Dann fiel mir auf, als wir gebeten wurden uns einzutragen und auf das Konzertgelände zu gehen, dass es keine Vorband gibt. Die wurden also wegrationalisiert. Doch die Schlange vor dem Eingang war erwartungsgemäß lang, langsam und voller Unterhaltungen. Somit konnte ich über die nichtvorhandene Vorband hinwegsehen.
Auf dem Gelände war neben der Bühne, den Toiletten und einem Stand für Getränke und Pommes, ein Feld bereitgestellt, wo das Publikum eingeplant war. Immer zwei Stühle waren mit Abstand in Reihen und Blöcken organisiert, zwischen denen jeweils ein leerer Kasten Bier stand, um dort die geleerten Getränke zu lagern. Zuerst gab es eine Einweisungserklärung in die Spielregeln des Abends, die einfach wie simpel waren: sitzt du auf deinem Platz? Dann kannst du die Maske abnehmen und darfst trinken, essen, rauchen. Stehst du auf? Muss die Maske getragen werden. Dann kam die Band auf die Bühne und hat die Sachen gesagt, die alle erwartet haben. Es sei ihr erstes Konzert seit voll Langem, sie freuen sich alle extrem, sind vielleicht etwas eingerostet und haben Fragen gestellt, damit das Publikum mit „Whoo!“ antworten kann.
Die lustige Meute stand nach dem, ersten Ton der Band fast komplett auf und fing an sich zu bewegen. Manche mussten ein paar Mal öfter, an die Maske von den Ordner:innen erinnert werden, aber alles verlief sehr harmlos und locker. Die Menschenmasse war super homogen wie immer, aber auch der Mensch, der in seinen Augen lustige und für alle anderen nervige Kommentare reinbrüllt, hatte seinen Platz. Also ist mit den richtigen Leuten ein spaßiger Abend garantiert, auch wenn man während des Konzerts nicht einfach mit fremden Leuten tanzen kann.
:Lukas Simon Quentin
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