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Corona. Forschende der Uni Duisburg Essen bemängeln die Aussagekraft des PCR-Tests und schlussfolgern alternative Maßnahmen.  

In einem Brief an das renommierte „Journal of Infection“ teilen die Wissenschaftler:innen um Andres Stang, Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie des Uniklinikums Essen, mit, dass ein einzelnes Ergebnis eines PCR-Tests nicht ausreichend sei, um
darauf aufbauend Pandemie-Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen oder Ausgangssperren zu begründen. An der Uni Münster wurden bis Ende 2020 190.000 Ergebnisse von über 160.000 Menschen ausgewertet. Das Forschungsteam aus Essen gibt an: „Ein positiver RT-PCR-Test allein ist nach unserer Studie kein hinreichender Beweis dafür, dass Getestete das Coronavirus auf Mitmenschen auch übertragen können“. In ihren Augen könnte man die Pandemielage in Zukunft besser bewerten, wenn man den Ct-Wert (auch Schwellen-Zyklus-Wert genannt) mit einbezieht. Bei positiv Getesteten gibt dieser Informationen über die Ansteckungsgefahr. Liegt der Wert über 25, so geht man davon aus, dass sie (wahrscheinlich) nicht mehr ansteckend seien. Außerdem könnte man „verlässliche Angaben zur Intensivbetten-Belegung sowie zur Mortalität“ heranziehen.  

Allgemein seien das keine neuen Ergebnisse, kommentieren dies Kolleg:innen wie der Virologe Martin Stürmer. Friedemann Weber (Uni Gießen) gibt zu bedenken: „Woher soll man denn wissen, ob die niedrige Viruslast sich nicht einige Zeit später hin zu einer hohen infektiösen Viruslast entwickelt?“ Und Stürmer behauptet weiter: „Die PCR kann und muss weiterhin der Goldstandard sein, aktuell gibt es keinen besseren Test.“                            

  :Lukas Simon Quentin 

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