Bild: Das My Dad Wrote a Porno Podcast-Team: Alice Lavine, Jamie Morton und James Cooper (v.l.n.r.). , Der #PornoMonday kehrt zurück Screenshot Twitter

Podcast. Comedy Podcasts gibt es viele, Erotik Podcasts auch. „My Dad Wrote a Porno“ ist ein Podcast, der beide Genres verbindet.

Es gibt drei Arten, wie Menschen über Sex und Sexualität reden. Es gibt die einen, die ungern über das Thema reden, was mal aus Prüderie, mal aus Schüchternheit und mal aus Scham entspringen kann. Dann gibt es diejenigen, die selbstbewusst mit dem Thema umgehen und für mehr Offenheit plädieren. Und es gibt diejenigen, die ihre Unsicherheiten mit 69-Witzen und „haha Penis!“ überspielen. Egal auf welche Art und Weise man mit dem Thema Sex umgeht, mit den eigenen Eltern darüber zu reden ist allemal heikel, gerade, wenn es um die Sexualität der Eltern geht.
Und genau mit dieser Thematik setzt sich der Podcast „My Dad Wrote A Porno“ auseinander. Der Titel ist Programm, denn im Podcast liest Jamie Morton das Erotikbuch seines Vaters seinen besten Freunden aus der Unizeit, James Cooper und Alice Lavine, vor. Gemeinsam liest und analysiert das Podcast-Team jede einzelne Zeile aufs Wort genau. Der Grund dafür ist die Absurdität des Buches. Unter dem Pseudonym Rocky Flintstone veröffentlichte Mortons Vater den ersten Teil der Belinda Blinked Reihe: „Belinda Blinked; 1 A modern story of sex, erotica and passion. How the sexiest sales girl in business earns her huge bonus by being the best at removing her high heels”. Denn die selbstveröffentliche Buchreihe thematisiert die Karriere von Belinda Blumenthal, die sich bei der Firma „Steeles Pots and Pans“ anhand sexueller Gefallen hocharbeitet. Allerdings nicht auf die klischeehafte Art und Weise, wie es in anderen Erotikbüchern üblich ist. Ohne viel vorwegnehmen zu wollen ist die Geschichte eines: absolut absurd. Anatomisch überhaupt nicht korrekt und auch sonst ist die Geschichte mehr Fantasie als Realität. Doch gerade das macht ihren Charm aus, denn Fantasien jeglicher Natur sind primär eins: Fantasien.

Allerdings ist der Podcast mehr als nur ein Hörbuch über eine absurde Erotikgeschichte. Er ist nämlich besonders eins: unglaublich witzig. Viele Zuhörer:innen berichten von Situationen, in denen sie den Podcast in einem öffentlichen Verkehrsmittel gehört haben und so laut lachen mussten, dass sie die Aufmerksamkeit aller Mitreisenden auf sich genommen haben. Das hat nicht nur mit der Story an sich zu tun, sondern gerade mit dem Charm des Podcasts. Denn neben den regulären Folgen gibt es auch die sogenannten Footnotes, in denen oft prominente Gäste und Fans wie Elijah Wood, Daisy Ridley, George Ezra und Lin-Manuel Miranda zu Gast sind und Anekdoten aus ihren Leben erzählen oder einfach nur die absurden Erlebnisse von Belinda reflektieren. Allerdings gibt es auch Footnotes, in denen das Podcast-Team über sexuelle Gesundheit, LGBT* Thematiken und Zuhörer:innenfragen reflektiert. Beispielsweise berichtet ein junges Zuhörerrpärchen, dass der Podcast ihnen geholfen habe die Angst vor Sex zu nehmen, indem er ihnen gezeigt hat, dass man Sex nicht immer so ernst nehmen muss. Eine andere Zuhörerin berichtete, dass ihr der Podcast geholfen habe ihre eigene Bisexualität zu akzeptieren, da der Hauptcharakter Belinda keinen Fokus darauf legt, mit welchem Geschlecht sie genau Sex hat.
Wenn Belinda Euer Interesse geweckt hat, könnt Ihr Euch freuen, denn im Mai kehrt der #PornoMonday mit der sechsten Staffel zurück!

:Augustina Berger

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