Bild: Was hat das Ruhrgebiet kulturell zu bieten? Die geheimen Ecken versucht STROBO zu erkunden., Kultur im Ruhrgebiet Symbolbild

Szenenmagazin, Ein neues Kulturmagazin versucht das Ruhrgebiet unter einen Hut zu bekommen und macht Welle mit ihren lokal-ansässigen Gästen. Wer und was ist STROBO? Wir haben bei der Redakteurin Cam Ly Vu nachgefragt.

Das vergangene Jahr war nicht so das beste Jahr für Kulturschaffende im Allgemeinen, was aber nicht heißt, dass die Szene nach einem Jahr Pandemie brach liegt. Im Gegenteil sogar. Weiterhin schaffen es Kleinkünstler:innen, Independent-Labels und Organisator:innen den Laden „Kunst“ am Laufen zu halten. Ihre Geschichten und ihre Lebenswelt versucht das Online-Magazin: STROBO einzufangen.
„Die Kulturszene im Ruhrgebiet lebt von Eindrücken aus dem Ruhrgebiet und von außerhalb. Es ist ein Ballungsraum, der viel Einwanderung, Migration, aber auch Tradition erlebt und vor allem junge Menschen, Studierende, Zugezogene aus ganz Deutschland und der Welt beheimatet. Das gibt Potenzial für Projekte und eine selbstverständliche Offenheit für den Austausch untereinander. Die Infrastruktur bietet auch Möglichkeit über die Stadtgrenze hinaus Kultur zu erleben und zu schaffen.“, sagt Cam Ly uns.

Was viele aber nicht wissen und was STROBO gezielt illustriert ist unsere Kulturlandschaft. Im Pott mischt sich allerlei mit vielerlei und der Zeitpunkt scheint nicht besser zu sein, um der Szene ein Gesicht zu geben. Doch was ist STROBO?
„Die Idee zu STROBO kam von unserem Redakteur Max Ortmann, als er eines Tages in einem Kopierraum bei der Arbeit stand und Liam-Gallagher-Artikel abheftete. Einige Wochen, Aufrufe und Anzeigen in E-Mail-Verteilern später, kamen über 20 weitere Autor:innen, Fotograf:innen, Designer:innen und Redakteur:innen mit ins Team. Mitten in der Corona-Pandemie haben wir uns also zusammengeschlossen und eine ganze Magazinstruktur vor Bildschirmen, Webcam und natürlich mit Einhaltung der Corona-Verordnungen des Landes NRW gegründet.“

Hinter STROBO scheint ein unheimlich erfrischender Pragmatismus zu stecken, der sonst im Kulturjournalismus zu fehlen scheint. Berichten die Feuilletons dieser Welt meist eher verspätet von
Newcomer:innen, die bereits Stadien füllen, lässt sich in STROBO tatsächlich noch das ein oder andere entdecken. „Wir möchten im besten Falle auch den Künstler:innen die Möglichkeit bieten, aufeinander aufmerksam zu werden und sich untereinander zu vernetzen“, sagt uns Cam Ly und der Eindruck täuscht nicht. Tatsächlich spiegelt sich die Kulturszene vielschichtig in STROBO wider und Untergrund Acts wie DEF Jazz aber auch etablierte Firmen wie Wortlaut Ruhr wurden bereits gefeatured.

Das Ruhrgebiet ist eben vielschichtig, dreckig und verdammt nochmal charmant bis zum geht nicht mehr und das gilt es zu vermitteln. Was ständig auf Koks ist, bringt viel hervor und die gefühlten vierzig Städte im Umkreis von zwanzig Kilometern bringen jeweils ihre ganz eigene Szene an den Tisch. „Wir möchten auf jeden Fall noch tiefer ins Ruhrgebiet schauen – es sollen nicht nur die größeren Städte wie Bochum, Dortmund, Duisburg beachtet werden. Deshalb sind wir für jede neue Idee, engagierte Autor:innen aus allen Ecken, mit allen Backgrounds dankbar und möchten diese Aspekte auch in unserer Berichterstattung über die Kultur so gut wie möglich abdecken. Haltet Augen und Ohren offen für eure lokale Kultur! Auch in der Pandemie geben sich Kulturstätte Mühe, Streams und Online-Veranstaltungen zu organisieren. Schaut da vorbei und lasst euch von neuen Eindrücken berieseln“, sagt uns Cam Ly zum Abschied.

Gastartikel von :Gerit Höller

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