Kommentar. Der Endgegner eines jeden Millenial und Gen Zoomer die wöchentliche Übersicht der Bildschirmzeit. Wird es etwa schon wieder Zeit für einen Social Media Detox?
Social Media Detox: ein Begriff, der viele Assoziationen und Emotionen aufwirft, am meisten davon Schuldgefühle. Die viele freie Zeit in den Semesterferien gemischt mit der Pandemie, die einfach nicht verschwinden mag, ist das Rezept für eine viel zu hohe Bildschirmzeit. Und damit geht auch Prokrastination einher, denn Netflix, Instagram und Twitter sind deutlich angenehmer, als sich mit existentiellen Fragen auseinanderzusetzen. Lohnt sich das Studium? Werde ich meine Ziele jemals erreichen? Wann ist die Pandemie endlich vorbei?
Schnell verirrt man sich in den Weiten der Social Media Apps, aber das ist nur bedingt unsere eigene Schuld. Bewusst werden Apps so designed, dass Dopamin im Gehirn freigelassen wird, wodurch eine Dopaminabhängigkeit entsteht. 2017 wurde die App „Space“ entwickelt, die genau dieses endlos lange Scrollen beenden soll, indem sie das Öffnen einer App um zwölf Sekunden verzögert. Allerdings verbietet Apple die App bei ihrem Launch, da Apple es für inakzeptabel hält, dass dadurch andere Apps weniger genutzt werden.
Wie findet man also das gesunde Mittelmaß zwischen Erreichbarkeit und Handysucht? Schließlich möchte man natürlich nicht die neusten Trends und News verpassen, gerade jetzt, wo aufgrund der Pandemie sowieso alles online ist. Aber auf diese Frage eine hilfreiche Antwort zu geben ist schier unmöglich. Man kann eigentlich nur eines tun: sich über seinen eigenen Medienkonsum bewusst zu werden. Natürlich ist nichts falsch daran, Kontakt mit seinen Mitmenschen über Social Media zu halten, sein Leben zu teilen und mithilfe einer Netflix-Serie zu entspannen. Die digitale Welt zu verteufeln ist kontraproduktiv, denn die Realität ist, dass eine Welt ohne Internet und Social Media nicht mehr wegzudenken ist. Nichtdestotrotz sollte man sich immer selbst im Klaren darüber sein, ob die Art und Weise, wie man seine Zeit verbringt, einen glücklich macht und weiterbringt oder einem Zweifel und Unsicherheiten beschert.
:Augustina Berger
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