Kommentar. Schule: Anstecken, lernen, verzweifeln. Das Hin und Her verunsichert die Schüler:innen ebenso wie die Lehrkräfte und kann dafür sorgen, dass sich weniger an die Uni trauen.
Der Abschlussjahrgang 2021 hat gefühlt sechs Wochen in der Schule verbracht. Stress, Familie, Schule, alles Zuhaus! Lehrer:innen sprechen offen dar-über, dass die Politik versäumt hat, richtig zu handeln und dennoch wird wieder diskutiert, die Schulen zu öffnen. Städte wie Dortmund und Duisburg plädierten, dass die Schulen doch wieder schließen dürfen. Zu hoch das Risiko, dass etwas Schlimmeres passieren könnte. Aber was soll denn passieren? Sind doch alle jung und spritzig.
Stimmt, ich vergaß. Junge Menschen kommen ja super mit Corona klar! Die Lehrer:innen in meinem Freundeskreis sind noch nicht geimpft und die Nachricht einer Ansteckung kommt fast täglich im Kollegium, sagen sie! Der/Das neue Virus eben! Sie sagen mir, sie haben mehr Angst als nach den ersten „Lockdowns“ – es ist einfach näher! Aber gehen wir mal einen Schritt zurück. Hatten wir jemals einen richtigen Lockdown? Menschen können immer noch auf die Straße gehen und demonstrieren ohne Maske!
Hätten wir uns nicht in einem harten, einem richtigen Lockdown besser vorbereiten können? Schulen präparieren, Lehramtsstudierende von Anfang an mit einbeziehen. Für die Technik sorgen, damit Schüler:innen ohne Computer nicht außen vorgelassen werden. Ich fühle mich in diesen Grundgedanken in einer nicht vorstellbaren Utopie. Denn die Menschen, die entscheiden, sorgen sich scheinbar nicht sehr um junge Menschen. Auf jeden Fall kurz vor einem Superwahljahr. Die Stimmen der Älteren zählen einfach mehr und das lassen sie uns spüren.
Warum sag ich uns? Bin doch keine Schülerin. Das stimmt, doch Studierende sind genauso wenig auf dem Radar der Politiker:innen, wie die Schüler:innen, wenn nicht sogar weniger. Es gibt immer noch
Studierende, die keine Klausur schreiben konnten und diese mitnehmen ins Sommersemester. In Fächern wie Medizin ist es bestimmt unglaublich toll, im kürzeren Sommersemester noch ein paar Klausuren mehr zu schreiben. So kann das Ignorieren der Probleme dazu führen, dass sich weniger in der Lage fühlen, an die Uni zu gehen und Studis wiederum erwägen, eine Pause einzulegen oder ganz abzubrechen.
:Abena Appiah
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