Frankreich. Studierende in Frankreich gehen gegen die Lehrbedingungen unter Corona auf die Straße. Sie fordern eine Gleichbehandlung von Schulen und Hochschulen. Präsident Macron kündigt Hilfe an.
Ende Januar protestierten zahlreiche Studierende in Frankreich, unter anderem in Städten wie Straßburg oder Paris, gegen die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen an Universitäten und Hochschulen. Zu den Forderungen gehören unter anderem die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts, da sich viele Studierende ungerecht behandelt fühlen. Anders als an Schulen gibt es zurzeit an den Universitäten größtenteils keine
Präsenzlehre. Zudem wird auch über psychische und finanzielle Probleme geklagt, da durch die Pandemie viele Studierendenjobs wegfallen und das Geld knapp wird. Außerdem komme es durch die Online-Lehre zu Vereinsamung der Studierenden.
Den Protesten war die Ankündigung des Premierministers Jean Castex vorausgegangen, den Präsenzunterricht für Studienanfänger:innen Ende Januar mit Einschränkungen wieder aufzunehmen, etwa in Tutorien. Sollte die Corona-Lage dies zulassen, sei eine Erweiterung dieser Maßnahme in Aussicht gestellt worden.
Im Anschluss an die Proteste besuchte Präsident Emmanuel Macron die Universität Paris-Saclay. Dabei sagte er den Studierenden in Frankreich die Möglichkeit zu, zumindest an einem Tag in der Woche zum Präsenzunterricht an der Universität zurückkehren zu können, sofern sie dies wünschten. Gleichzeitig versprach er leichteren Zugang zu psychologischer Unterstützung für Studierende. Es soll staatliche Zuschüsse für den Gang zum:zur Therapeut:in geben, wenn Studierende psychisch besonders unter der Corona-Situation leiden. Außerdem sollen sie Zugang zu zwei Mahlzeiten pro Tag zum Preis von jeweils einem Euro in den Mensen der Universitäten erhalten.
Dennoch sprach er sich gegen die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Normalität im Hochschulleben aus. „Ich kann ihnen nicht mit Sicherheit sagen, wie sich die Epidemie in fünfzehn Tagen entwickeln wird“, sagte Macron. „Wir werden ein zweites Semester mit dem Virus und vielen Einschränkungen haben.“ Mit dieser Situation würden Studierende bis zum Sommer leben müssen.
:Philipp Kubu
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