Bild: Studie zu COVID-19 an RUB-Studierendenwohnheimen: Die Max-Kade-Halle wird zur Teststation umfunktioniert. , Der Wirt, das Wohnheim Bild: gust

Studie. Wie verhält sich der Krankheitsverlauf von Studierenden und welche Rolle spielt dabei die asymptomatische Übertragung von COVID-19? Fragen wie diese will eine Studie beantworten, an der die RUB beteiligt ist.

In einigen Monaten ist der Beginn der COVID-19 Pandemie bereits ein Jahr her. Auch, wenn es bisher nur eine begrenzte Anzahl an Studien über das Virus gibt, arbeiten Wissenschaftler:innen täglich daran, neues Wissen über das Virus zu erlangen.
Auch das Klinikum der RUB beteiligt sich an einer COVID-19 Studie, in der Form eines Verbundprojekts. Das Verbundprojekt „Bundesweites Forschungsnetz Angewandte Surveillance und Testung“ (B-Fast) ist eines von dreizehn Verbundprojekten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das im Rahmen des Nationalen Forschungsnetzwerk für Universitätsmedizin (NUM) mit insgesamt 15 Millionen Euro gefördert wird. Die Studie läuft unter der Federführung der Universitäten Köln und Göttingen. B-Fast Studien laufen aktuell nicht nur an Universitäten, sondern auch an Kitas und Schulen. Zusammen mit dem Robert Koch-Institut (RKI) möchte B-Fast eine technische Plattform entwickeln, auf der Informationen und Erkenntnisse zu COVID-19 gesammelt und weiterverbreitet werden können.
Die Studie sieht vor, das Ansteckungsrisiko von Studierenden, die in den Wohnheimen des Akafös leben, zu analysieren. Gerade junge Menschen haben bei einer Infektion mit COVID-19 einen eher leichten, meist sogar asymptomatischen Krankheitsverlauf. Dass die RUB auch in diesem Semester wieder schwerpunktmäßig ihre Vorlesungen und Seminare online anbietet, trägt natürlich dazu bei, dass asymptomatische Studierende die Krankheit in den Lehrveranstaltungen der Universität nicht weitertragen. Jedoch gibt es, selbst bei Schließungen von Universität und Freizeitmöglichkeiten, immer noch Kontaktpunkte, die nicht vermieden werden können. Eines davon sind Studierendenwohnheime und die dort lebenden WGs. Natürlich ist es möglich, Sozialkontakte zu reduzieren, jedoch lebt man in den Wohnheimen gezwungenermaßen mit einer Vielzahl an Menschen zusammen. Aber nicht nur in den eigenen WGs trifft man vermehrt auf Menschen, auch in den Waschräumen und den Fluren der Wohnheime ist man meistens nicht alleine. 
Inwiefern Gemeinschaftsräume in Studierendenwohnheimen zum Infektionsgeschehen beitragen und welche Rolle Studierende dabei spielen, analysiert diese Studie. Alle Bewohner:innen Bochumer Studierendenwohnheime können teilnehmen. Insgesamt wird mit 900 Teilnehmer:innen gerechnet. Diese konnten sich bis zum Donnerstag, den 19. November, kostenlos mit dem Gurgeln von Rachen-Spülwasser auf COVID-19 sowie mit einer Blutabnahme auf Antikörper testen lassen. Dies ist die erste von vier Testreihen, die über einen Zeitraum von 16 Wochen alle fünf bis sieben Wochen durchgeführt werden. Auch haben die Teilnehmer:innen der Studie einen Fragebogen ausgefüllt, indem Fragen zu typischen COVID-19 Symptomen, zur Wohnsituation und auch zum Risikoverhalten der Studierenden zu beantworten waren. Das Ziel ist es, bereits jetzt Fälle zu entdecken, die wegen ihres asymptomatischen Krankheitsverlaufs anderweitig nicht entdeckt worden wären, damit sich diese Personen isolieren können. Auch wird versucht herauszufinden, wie viele Studierende bereits ohne ihr Wissen mit COVID-19 infiziert waren. 
Die letzte Testreihe wird im Februar stattfinden. Dann wird erneut auf Antikörper getestet, um herauszufinden, ob es unbemerkte Fälle trotz regelmäßiger Tests gab. Das Ergebnis der Studie könnte nicht nur ausschlaggebend für die Teilnehmer:innen selbst sein, auch erhoffen sich die Forscher:innen ein Ergebnis, das Einfluss auf die Frage nimmt, ob das nächste Semester ein Präsenzsemester werden könnte. 

:Augustina Berger

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