Cooltour. Nintendo macht Spiele. Nintendo macht Spaß. Nintendo macht auch Dinge wie Donkey Konga und die GameBoy-Kamera. Doch so absurd diese Dinge klingen, sind sie innovativ, kreativ und irgendwie witzig. Jetzt gibt es Mario Kart für daheim, mit Strecken zum selber bauen. Und ich meine nicht das Carrera-Set!
Der japanische Videospiele-Gigant ist fast allen bekannt, vor allem mit seinem lustigen Geschwister-Klempner-Gespann, das immer noch jumped und runned durchs Pilz-Königreich … Land. Sorry für den merkwürdigen Start, aber Nintendo hat es vorgemacht! Denn der mittlerweile 12.12 Billionen US-Dollar schwere Konzern, der vor allem durch Spielereihen wie Mario, Zelda oder Animal Crossing bekannt ist, hat eigentlich als Hersteller von handgemachten Spielkarten angefangen und das bereits im Jahr 1889. Allerdings ist dieser Startpunkt der Geschichte nur aus heutiger Sicht merkwürdig und war zu dieser Zeit einfach eines der gängigen Unterhaltungsmedien in Japan (die sogenannten Hanafuda Karten konnten für eine Vielzahl verschiedener Spiele genutzt werden) und Nintendo wurde damals schnell zum Marktführer dieser Spielkarten. Wie sehr man sich seit dieser Zeit selbst treu geblieben ist, zeigt zum einen die Tatsache, dass der Firmensitz sich seit der Gründung nicht verändert hat und nach wie vor in Kyoto geblieben ist, sowie die Tatsache, dass man immer noch Spiel und Spaß vermitteln will. Ach ja, und Geld. Man möchte natürlich auch viel Geld machen.
Aber man kann es dem japanischen Konzern ja gar nicht mal so verübeln! Sie stellen halt immer wieder Dinge her, die viel Spaß machen und große und kleine Spielkinder lange Zeit begeistern! Super Mario Bros. feiert beispielswiese dieses Jahr das 35. Jubiläum und auch wenn das erstmal nach einer langen Zeit für ein Videospiel klingt, sind die Klempner-Brüder mittlerweile so fest im kollektiven Gedächtnis und so fest im Kanon der Popkultur verankert, dass man glatt meinen könnte es gebe sie schon länger. Der letzte Geniestreich des Konzerns dürfte dabei am ehesten die Nintendo Switch sein, die mit ihrem Doppel-Nutzen, als Portable und Heimkonsole, eine eigene Lücke im Kampf der anderen beiden großen Gaming-Giganten Microsoft (Xbox) und Sony (Playstation) gefunden hat. Und hier setzt das neue Ding an. Geständnis vorab: Ich bin gerade noch kein Besitzer der Switch, aber seit kurzer Zeit hart am Liebäugeln mit dem Kauf der Konsole und habe früher viel Zeit mit GameBoy, N64, Gamecube und dem ein oder anderen Nintendo-Schnick-Schnack verbracht. Donkey Konga Bongos und GameBoy-Kamera … ja, ich hatte beides und so bekloppt ich beides bei der ersten Auseinandersetzung empfand, so spaßig, neu und anders sollte ich es kurz drauf finden. Und jetzt gibt es was? Mario Kart Live: Home Circuit? Ein VCR-Kart, das man mit der Switch steuert und für das man die Strecken selbst baut mit Pappaufstellern, dem Bildschirm der Switch, einer eingebauten Kamera im VCR-Kart und einer Menge Fantasie?
Sounds Awesome! Sign me up for it! Doch meine erste Reaktion war das ganz und gar nicht. Beim Vorbeilaufen am Karton im Laden dachte ich mir: „Shit, die schlachten jetzt alles bis zum letzten Penny aus“ (Mario Lego lässt grüßen). Erst das Handyspiel, das wie ein Cashgrab wirkt, aber scheinbar echt gut anzukommen scheint und jetzt das: Mario Kart, in ein bisschen anders aber für um die hundert Euro. Pah!
Doch dann habe ich mir einige Videos davon angeguckt und war echt begeistert. Die Technik, die da mitspielt, ist ziemlich überzeugend! Die Kamera im Kart sendet Live-Videos ohne Verzögerung an Eure Spielkonsole, bei den Strecken sind Euch im Prinzip nur die Begrenzungen Eurer Wohnung und Eurer Fantasie gegeben (Steigungen dürfen wohl auch nicht zu steil sein) und das VR-Erlebnis, das Eure Umgebung mit der Spielewelt verknüpft, soll überraschend immersiv sein. Dennoch schätzen zurzeit viele User:innen die Erstfaszination stärker ein als den langanhaltenden Spielspaß und die über 100 Euro sind echt happig. Für das, was drinsteckt, vielleicht aber auch einfach berechtigt. Ich will es auf jeden Fall zeitnah ausprobieren.
Was ich jetzt schon sagen kann: Die Videos wie Gamer:innen ihre vierbeinigen Freund:innen damit irritieren und durch die Wohnung jagen, sind auf jeden Fall irgendwie eine lustige Bereicherung für das Internet. Die Rede hier ist natürlich von „Awwws“ nicht von „Auas“!
:Christian Feras Kaddoura
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