Kommentar. Ein neues Semester, ein neues Ich. Diesmal kann ich mich bestimmt zur Motivation zwingen, oder?
Mit dem Beginn eines neuen Semesters oder gar eines neuen Studiums ist die freudige Erwartung wohl erstmal groß. Der Wissensdurst verlangt danach, gestillt zu werden und man will endlich erfahren, was genau hinter den Titeln von Vorlesungen und Seminaren steckt. Das steht jedem:jeder zumeist in der ersten Woche bevor und man stürzt sich auf die Texte, die ab und zu sogar begeistern können. Vielleicht findet man ja auch die Möglichkeit, sich in Diskussionen einzubringen oder kann in einer gut funktionierenden Arbeitsgruppe produktiv sein. All das kann angeblich gelingen und manch eine:r kann diese Atmosphäre wohl auch über das ganze Semester hinweg aufrechterhalten.
Häufig wird es jedoch diesen einen Punkt geben, der mal früher, mal später eintritt und mit dem die anfängliche Euphorie kippt. Das kann beispielsweise durch ein misslungenes Referat, eine schlechte Arbeitsatmosphäre oder einfach zu viel Stress geschehen. Schnell stellt sich das Gefühl ein, man sei der:die Einzige, der:die überfordert, gelangweilt oder beides gleichzeitig ist. Die Schultern sinken und der Papierstapel auf dem Schreibtisch wird immer höher. Doch erste Rückschläge bedeuten noch lange kein gescheitertes Studium. Wer nach den ersten unerfreulichen Erfahrungen schon drauf und dran ist, seinen Studierendenausweis durchzuschneiden, sollte vorher noch einmal kurz innehalten und darüber nachdenken, ob die eigenen Vorstellungen eines Studiums nicht vielleicht etwas zu romantisch waren.
Das Online-Semester lädt dazu ein, sich einsam zu fühlen, doch hinter jedem der vielen zugeschalteten Bildschirme sitzt ein Mensch, dem es grade vielleicht ähnlich geht. Auf dem Campus kann man zwar grade nicht zusammen Dampf ablassen, aber deshalb müssen nun Alternativen ergründet werden. Sucht euch in sozialen Medien oder vernetzt euch über Moodle zu WhatsApp-Gruppen, um euch wieder bewusst zu machen, dass ihr Kommiliton:innen habt!
:Henry Klur
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