Streik. Wer am Donnerstag mit Bus und Bahn zur Arbeit wollte, hat vermutlich vor ein paar Problemen gestanden. Es wurde gestreikt. Aber warum?
Düsseldorf stand still. Köln stand still. Bochum ebenso. So wie auch weitere Teile von NRW. Ist denn schon wieder (noch) Pandemie? Ja schon, aber die Gründe für den Stillstand waren anderer Natur. Hintergrund war ein Warnstreik, der vor allem auch den Öffentlichen Personennahverkehr betroffen hat. Grund für den Warnstreik: Der Verdi-Bundesverband fordert eine bundesweit einheitliche Tarifregelung für rund 87.000 Beschäftigte im ÖPNV. Bislang werden die Tarife im Nahverkehr in allen Bundesländern einzeln ausgehandelt. Dies finden die Beschäftigten nicht gerechtfertigt und finden diese Tarifverhandlungen gerade in Zeiten einer Pandemie, wo die Beschäftigten vor ganz neue Berufsschwierigkeiten gestellt werden, unangebracht und unangemessen. Zugleich haben sich die Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Regionen aus Sicht der Gewerkschaft zu weit auseinanderentwickelt, weshalb sie um eine bundesweite Regelung ergänzt werden sollen. Am Donnerstag zuvor wurde schon einmal gestreikt, um deutlich zu zeigen, wie systemrelevant die Beschäftigten sind, da so ein Streik an Arbeitnehmer:innen und vielen weiteren Personengruppen einfach nicht unbemerkt vorbei geht. Den Beschäftigten sei bewusst, dass es zwar leider Leute trifft, die vor deutlichen Problemen stehen, in Pandemie-Zeiten sicher zum Arbeitsplatz zu gelangen, aber nur so sei es möglich auf die Missstände aufmerksam zu machen. Deshalb wurde gestreikt. Ganz zu schweigen von den ohnehin zu geringen Gehältern. Um es zu beziffern: Bei Berufsbeginn verdienen Busfahrer:innen 2.522 Euro, nach 20 Jahren im Beruf 2.836 Euro.
:Christian Feras Kaddoura
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