Bild: Louisiana-Flusskrebs: Vom See in den Kochtopf., Angriff der Krebse! cc0

Plage. Der Kemnader Stausee als neue Heimat für fremde Krebsarten? In Scharen spazieren die Krustentiere über die Rad- und Fußwege. Die Lösung für das Krebsproblem? Hefeteig, Tomatensoße und ein heißer Ofen.

Zwischen Bochum und Witten liegt der Kemnader Stausee. Im Sommer sehr beliebt für Spaziergänge, Radtouren und auch zum Skaten. Doch die sonst beim Menschen so beliebten Fußwege, haben nun auch Spaziergänger aus der Unterwasserwelt entdeckt. Krebse tummeln sich auf den Wegen und sind auf der Reise in neue Gewässer, weil im See Platzmangel herrscht. Die Krebse gehören nicht zu den in unseren Gewässern heimischen Arten, sondern kommen ursprünglich aus Nordamerika. Laut Ruhrverband handelt es sich bei den eingeschleppten Arten um den Louisiana-Flusskrebs, den Signalkrebs und den Kamber-Krebs. Diese werden, so die Vermutungen, in Gartenteichen gelebt haben und sich dann auf Wanderschaft begeben haben. Auch möglich ist, dass sie von Aquariumbesitzer:innen ausgesetzt wurden. Im Stausee haben sie ein neues Zuhause gefunden, in dem sie sich ähnlich wohlfühlen, wie in ihren heimatlichen Gewässern.  

Die neuen Bewohner bringen allerdings auch verschiedene Risiken mit sich. Zum einen können sie zur Gefahr für heimische Tierarten werden. Die Krebse ernähren sich am Liebsten von Libellenbrut und kleinen Fischen. Da bietet der Kemnader See beste Voraussetzungen. Die Population der Krebse ist inzwischen derart angestiegen, dass heimische Fressfeinde nicht mehr nachkommen. Der See wird zu voll und die Krebse machen sich auf die Suche nach neuen Gewässern.  

Ein weiterer Risikofaktor ist die Krebspest. Die Krebspest ist eine tödlich verlaufende Pilzerkrankung. Gerade der Signalkrebs gilt als Überträger. Diese könnte dann auch für die heimischen Edelkrebsarten zur Gefahr werden. Doch nicht nur im Stausee haben sich die Krebse angesiedelt. Auch an verschiedenen Stellen in der Ruhr wurden sie bereits gesichtet. 

Als kreativen Lösungsansatz für die Invasion der Krebse gibt es nun die Idee, die Krebse einfach als Delikatesse anzubieten. Derzeit sind Reusen im Kemnader See nicht erlaubt. Doch das könnte sich bald ändern. Die Ruhrfischereigenossenschaft denkt derzeit darüber nach ob und wie sich eine Fischereierlaubnis umsetzen lässt.    

Eckdaten zum Kemnader Stausee 

Länge: etwa 3 km 

Breite: etwa 400 m 

Tiefe: durchschnittlich 2,4 m 

Fische für Angler:innen: Hecht, Karpfen, Flussbarsche, Welse und weitere 

 

Sport: Segeln, Surfen, Kanu, Kajak, Rudern, Standup Paddling

 

    :Kendra Smielowski    

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