Reportage. In der Rotunde Bochum kam es zum Finale des studentischen Bandcontest Campus RuhrComer 2020. Wenn auch vor allem als Streaming-Erlebnis angedacht, durften ein paar wenige Zuschauer:innen dabei sein. Wir waren vor Ort und berichten, was sich zugetragen hat.
Endlich wieder Livemusik! LIVE und nicht mal NUR digital! Ihr habt schon fast vergessen, wie es ist, ein kühles Bier zu trinken, während Euch Eure Kumpels zart ins Ohr schreien, wie sie die Musik auf der Bühne finden, während Euch die Schallwellen ins Gesicht gedrückt werden? Ja,… wir auch! Umso schöner war es nach dem Vorbericht vom Halbfinale des CRC 2020 (:bsz 1255) für das Finale live vor Ort zu sein. Während bei der Vorrunde die Live-Sets der Bands noch gänzlich ohne Publikum aufgezeichnet wurden, wurde es den Musiker:innen gestattet, für das Finale ein paar Freund:innen, Fans oder die Verwandtschaft einzuladen. Quasi etwas spürbare Bühnen-Unterstützung für das Finale. Alles natürlich unter Beachtung und Einhaltung der allgemeinen Hygienebestimmungen und beschränkt auf knapp 50 Personen. Nebenbei wurde der Contest natürlich erneut als Live-Stream übertragen. Und das auch zur vollen Freude der Veranstalter:innen, mit äußerst guter Resonanz und vielen Zuschauer:innen.
Im Finale am 16. Juli in der Rotunde traten vier Bands an: Threepwood N Strings, Rivers Between Us, The Buggs und The Honeyclub. Die Bands an diesem Abend machten allesamt englischsprachige Musik und kamen im Großen und Ganzen aus dem Indie Bereich. Threepwood N Strings spielten als erstes und heizten mit ihrem fünfköpfig erzeugten Indie-Folk Pop, der an Bands wie Mumford and Sons oder Of Monsters and Men erinnerte, das Publikum zu Beginn des Finales schonmal ordentlich ein! Ob man Folk mag oder nicht, bei der Truppe konnte man kaum anders als das ein oder andere Mal laut yihaa zu schreien und auf den Boden zu stampfen! Als zweites standen The Buggs auf der Bühne mit unfassbar lässigem Gitarren-Indie, der sich vermutlich unter Bands wie Mando Diao oder den Arctic Monkeys wohl fühlt, abgerundet jedoch durch Blechbläser. Wir haben geshaked, wir haben geschnippst, wir wurden begeistert! Gefolgt wurde der Auftritt von einem Set der Band Rivers Between Us. Hier wurde es etwas härter, aber lyrisch sensibel und emotional. Musiktheatralische Breakdowns auf der Bühne, ihr habt mir auch gefehlt! Zuletzt standen die drei Musiker G.Lou, Feety Joe und Bo J. Al mit ihrer Band The Honeyclub auf der Bühne. Als wir von der Vorrunde des CRC 2020 berichtet haben, hatten wir schon ein kurzes Statement von Sänger und Gitarrist G.Lou bekommen, über die Erfahrung ohne Publikum auf der Bühne zustehen. Nun also wieder mit etwas Publikum! Aber rockig wie eh und je hauten die Jungs auf die Kacke bis es zum Abschluss des CRC 2020 kam. Beziehungsweise noch nicht ganz! Nachdem die vier Final-Bands gespielt hatten, zog sich die Jury vom Campus RuhrComer zurück, um sich zu beraten, während für das Publikum und die Final-Bands noch Tom Allan & The Strangest mit ihrem Sing-Along Britpop für eine angenehme Ablenkung sorgten. Danach kam es zur großen Verkündung der Gewinner:innen des CRC. Wir listen Euch die Gewinner:innen auf: Platz vier ging an die Rivers Between Us, Platz drei an The Buggs, Platz zwei für die Threepwood N Strings und den ersten Platz machten … kleiner Trommelwirbel … The Honeyclub! Doch tatsächlich haben an diesem Abend irgendwie alle gewonnen. Klischee, ich weiß, aber nicht nur, dass keine der Bands völlig leer ausgegangen ist, es war ihnen auch freigestellt die Preise (die von einem Auftritt beim hoffentlich im nächsten Jahr stattfindenden Bochum Total, bis über Merchandisepakete, Fotoshootings und Studio-Sessions reichten) untereinander zu tauschen. Und noch viel wichtiger, alle die an diesem Tag vor Ort waren, konnten endlich wieder etwas abschalten und Livemusik genießen, die nicht aus Kopfhörern oder den Boxen daheim kommt. Wie gesagt, alle haben gewonnen.
:Christian Feras Kaddoura
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