Reihe. Wir stellen Euch die Gleichstellung Philologie vor und zeigen Euch was sie machen und wie sie Euch helfen können.

:bsz Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Wir sind die dezentrale Gleichstellung der Fakultät für Philologie. Wir sind ein ehrenamtliches Team aus Studierenden und (wissenschaftlichen) Mitarbeiterinnen, das gemeinsam die Statusguppen der Fakultät in Gleichstellungsfragen vertritt. Dazu werden wir in der sogenannten Frauen*vollversammlung von Studierenden und Mitarbeiterinnen* gewählt und vom Fakultätsrat bestätigt. Jedes Mitglied der Fakultät kann sich zur Wahl aufstellen lassen. Unsere Aufgabenbereiche umfassen die Teilnahme an Berufungsverfahren an der Fakultät, um auf die Einhaltung der Gleichstellungsstandards zu achten, die Mitwirkung bei der Ausarbeitung des Gleichstellungsplans der Fakultät, das Mitspracherecht bei der Mittelvergabe für die Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen, die vertrauliche Beratung von Mitarbeitenden und Studierenden; Die Organisation von Veranstaltungen zu den Themen Gender und Diversity (Workshops, Vorträge, Podcasts etc.).

Warum gibt es Euch?

An der Fakultät für Philologie ist der Anteil unter den weiblichen Studienanfängern traditionell sehr hoch. Dennoch zeigt sich eine gewisse Diskrepanz: je höher die Qualifikationsstufe, desto geringer der Frauenanteil. Ein Ziel der Gleichstellungsmaßnahmen der RUB ist es, diese Diskrepanz zu verringern. Für diese und weitere Ziele vereinbart die Hochschulleitung mit der Fakultät für Philologie Gleichstellungspläne, seit 2010 in der Form von sogenannten Zielvereinbarungen. Die Ausarbeitung des Gleichstellungsplans obliegt dem*der Dekan*Dekanin. Die dezentralen Gleichstellungsbeauftragten haben hierbei beratende Funktion. In den Zielvereinbarungen werden für einen konkreten Zeitrahmen Ziele definiert, deren Erreichung überprüft wird. Die Vereinbarungen dienen als wesentliches Steuerungsinstrument in der Gleichstellungspolitik. In den letzten Jahren haben wir damit begonnen, nicht mehr nur rein quantitative Ziele zu verfolgen, sondern qualitative Gleichstellungsarbeit an der Fakultät, insbesondere die Auseinandersetzung mit Gender und Diversity in Lehre und Studium zu stärken. Die Motivation für dieses Projekt erwächst aus den konkreten Beratungsbedarfen Lehrender und Studierender im Umgang mit gender- und diversityrelevanten Themen, die an uns als dezentrale Gleichstellungsbeauftragte verstärkt herangetragen werden.

Wie sieht Eure Arbeit im Coronasemester aus? 

Wir haben unsere Social-Media-Kanäle aufgebaut (momentan Instagram und Facebook), um besser mit den Studis in Kontakt bleiben zu können und beraten mittlerweile die Studierenden oder Mitarbeiter:innen online über Videochats. Die Beratung wird hierbei von den studentischen Vertreterinnen gemacht: Einige Studis möchten auch oft gar nicht direkt beraten werden, sondern einfach nur reden! Wir sprechen daher oft einfach über die aktuelle Situation oder unterhalten uns über feministische Themen.

Warum ist diese Anlaufstelle wichtig für Studierende? 

Mit einer Zahl von über 40.000 machen Studierende die größte Statusgruppe an der Universität aus. Trotzdem sind sie im Rahmen des AGGs nicht explizit geschützt, wenn es zum Beispiel um sexuelle/sexualisierte Belästigung geht und wissen daher oftmals nicht, an wen sie sich wenden können, wenn sie sich über diskriminierendes Verhalten beschweren wollen. Immer wieder sprechen wir mit Studierenden, die zum Beispiel gar nicht wissen, dass es überhaupt die dezentralen Gleichstellungsbeauftragten gibt beziehungsweise was für Angebote wir haben. Unser Beratungsangebot ist niedrigschwellig, auf Augenhöhe und absolut vertraulich.
Wir möchten aufklären und Studis mehr in unsere Arbeit einbinden und deren Meinungen und Feedback hören! Wir planen regelmäßig Veranstaltungen und wollen wissen, was Studierende umtreibt und interessiert, damit wir direkt darauf eingehen können.

Sind weitere Seminare geplant? (Bildungstätte Anne Frank etc…) 

Ja! Wir haben im letzten Jahr einen Lore-Agnes Antrag bewilligt bekommen mit unserem Projekt „Gender und Diversity in Lehre und Studium“. Dazu wird es eine Website geben, die spätestens zu Beginn des WiSes online gehen soll.  Darauf werden Veranstaltungen archiviert, zusätzliches Material zugänglich sein und über die gleichstellungsrelevanten Themen an der Fakultät informiert. Außerdem wird es eine sogenannte Online-Toolbox geben, auf der Informationen und Handlungsmöglichkeiten  zu bestimmten intersektionalen Themen bereitgestellt werden. Die digitale Toolbox versucht, Angebote für gender- und diversitybezogene Fragen und Problematiken konkret für den  Lehr- und Lernalltag an der Fakultät für Philologie zu machen. Dabei versuchen wir nicht, einen allgemeinen Überblick zu geben, sondern gehen von konkreten Bedarfen an unserer Fakultät aus. 

:Abena Appiah

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