Kommentar. Happy Pride Month! Black Lives Matter! Wir haben Masken, die zu allem passen. Wie Unternehmen einfach alles ausschlachten, das Geld bringt.
Na? Könnt Ihr vor lauter Regenbogen die ganzen Einhörner nicht mehr sehen? Ich mein es ist ja auch „Pride Month“ und das sollen alle wissen! Deswegen planen Unternehmen schon lange im Voraus „Pinkwashing“ zu betreiben. Denn Gay und Queer ist nicht nur okay, sondern verkauft sich auch ganz gut. Und hierbei ist den Unternehmen die eigentliche politische Message des Regenbogens egal. Hauptsache schön und bunt. So gibt es zum Beispiel von Listerine (eine Mundspülung) eine „Happy Pride Month limited edition“, weil es eine politische Nachricht hat? Bestimmt nicht. Und was schafft der Regenbogen auf der Verpackung einer Mundspülung? Nichts, richtig. Zumal mit der Regenbogenflagge von der allgemeinen Öffentlichkeit vor allem schwule und lesbische Menschen wahrgenommen werden, da sind Transidentität und Intersexualität oft außen vor, obwohl auch diese zum „Pride Month“ gehören. Aber das ist den Unternehmen egal! Just give them your ca$h. Aber was sehe ich dort am Klamottenhorizont? Eine Lawine von „Black Lives Matter“-Shirts! Genau das brauchen wir jetzt! Ich freue mich jetzt schon auf meine empowernde „Black Lives Matter“- Mundspülung. Wie konnte ich all die Jahre ohne auskommen? Unternehmen sollten nicht nur profitgeil denken, sondern mal hinterfragen, was sie durch diesen Hype erschaffen. Denn viele sehen solche Bewegungen nicht mehr als politisches Konstrukt, sondern vielmehr als Trend of the Month. Danke dafür! In diesem Sinne freue ich mich schon jetzt auf die „Rosa Parks Eye Shadow“-Palette oder den „Martin Luther King Memorial“-
Wodka. Denn genau das gibt es für den Pride Month ja schon und der Markt ist ja so gut wie abgegrast. Deswegen lasst uns auf den nächsten Trend warten und unsere Geldbeutel ausschlachten und uns vorgaukeln lassen, dass gespendet wird. Weil genau das machen wir immer wieder, sonst würde es ja nicht funktionieren. Und ob die Mundspülung jetzt mit einem Regenbogen oder einer schwarzen Solidaritätsverpackung bekleidet ist, ist uns doch egal. Spätestens wenn die Kardashians, Cristiano Ronaldo oder Jeffree Star es bei Instagram als gesponserten Beitrag posten, wird es vielen nicht mehr egal sein.
:Abena Appiah
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