Kommentar. Hello, it’s her… I was wondering if after all these years you have seen the new Adele. OMG! Könnt Ihr es glauben? Eine Sängerin nimmt ab and the world goes mad!
„Irre dünn!“ „Abnehm-Erfolg!“ „Dünn wie ein Komma.“ „Foto sorgt für Staunen!“ Dies sind nur einige von vielen Schlagzeilen zu Adeles Figurtransformation. Wenn man sich die Texte zu diesen Aufmachern durchliest, wird ihre neu gewonnene Schönheit verherrlicht. Denn mit 45 Kilo mehr und einer Honigstimme war Adele zwar auch erfolgreich, aber anscheinend nie wirklich schön. Naja. Diese Frau, deren Eyeliner immer perfekt sitzt, hat ihre Fans auch mit mehr auf den Hüften verzaubert, denn ihnen war und ist ihre Figur völlig egal. Was uns ihr Weightloss aber auch zeigt, ist, wie unsere Gesellschaft funktioniert und mit Frauen umgeht. Denn bist Du „dick“, bist Du nicht „schön“. Als Frau passt Du nicht in die gemachte Norm, die uns die Medien vorleben. Da passt es ins Bild, dass nach Schwangerschaften regelrecht erwartet wird, dass der Snapback kurz nach dem Gebären stattfindet. Ein gefährlicher Trend. Mit dem Lobpreisen einer „Sensation des Jahres“ oder als „Heldin für übergewichtige Menschen“ schaffen die Gazetten einen Raum für Fat-Shaming. Aber nicht nur das: Sie sagen einer Frau, die Menschen durch ihre Musik, Persönlichkeit und ihre Looks jahrelang inspiriert hat, dass dies nie gut genug war. Und die erst durch die neue Figur in der Riege der besonderen Künstlerinnen aufsteigen darf. Es kommt einem wie eine fiktive Wertsteigerung vor, die künstlich durch das adeln verschiedener Menschen in Form von Kommentaren oder Schlagzeilen gemacht wird.
Und was sagt Adele? Sie geht auf ihre körperliche Veränderung nicht ein. Warum auch? Sie ist 32 geworden, steht mitten im Leben und scheint glücklich, so wie es momentan ist. Der Ist-Zustand ist für viele Frauen das größte Problem. Denn die Gesellschaft blickt gerne auf unsere Körper und bestimmt, dass, sobald etwas Hüftgold vorhanden ist, der Mensch als nicht attraktiv, gar gesund gilt. Noch schlimmer erlauben sich Männer, ihnen zu sagen, dass sie dankbarer sein müssten, da sie ja sehr schwer eine:n Partner:in finden würden. So auch bei „Männerwelten“ geschehen. Dort „wurde zur Primetime über sexuelle Belästigung gesprochen und nur anhand von “schlanken weißen Damen” erklärt. Weil sie „schöner” sind! Let us agree to disagree: Alle Frauenkörper sind schön!
:Abena Appiah
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