Frittenpolitik. Überall auf der Welt schlägt Corona mehr und mehr auf die Wirtschaft. So auch in Belgien, wo man nun aufgefordert wurde, mehr Pommes zu essen, um den Kartoffelüberschuss zu senken.
Aufforderungen an die eigenen Bürger*innen, spezielle Dinge vermehrt zu kaufen, um einen bestimmten wirtschaftlichen Zweig zu stärken, gibt es immer mal wieder. Sei es nach der Finanzkrise 2008 mit der Abwrackprämie, um die Automobilindustrie in Deutschland zu stärken, nach den 2016 gegen Russland verhängten Sanktion und der daraus folgende Aufruf der polnischen Regierung an ihre Bürger*innen mehr Äpfel zu kaufen oder halt heutzutage der Appell an alle belgischen Bürger*innen mehr Pommes zu essen. Das anstiften zum Kaufen ist meistens eine direkte Maßnahme, die eine Regierung sehr einfach verhängen kann, indem sie den Kaufwillen ihrer Bürger*innen für einen kurzen Zeitpunkt zu lenken Wirklich problematisch ist das Ganze nicht, solange kein Kaufzwang entsteht, dennoch lässt sich an solchen Maßnahmen die Ernsthaftigkeit der Lage ablesen. Eine kommende Rezession wird in nächster Zeit wohl schwer zu umgehen sein, vor allem in Ländern mit wenig sozialer Absicherung wird dies schwere Folgen für Bürger*innen haben.
Eine globalisierte Wirtschaft bedeutet globale Folgen. Vor allem jetzt sollten daher in soziale Absicherungssysteme vermehrt investiert werden. Je länger die globale Pandemie anhalten wird, desto größer wird der daraus folgende wirtschaftliche Schaden. Der Schutz derjenigen, die unter diesen Konsequenzen am meisten finanziell unter Druck stehen werden, sollte daher garantiert sein. Es wird schwer sein, abzuschätzen, welche tatsächlichen Folgen aus dieser Krise entstehen werden, dennoch müssen wir uns die Frage stellen, inwiefern und für wen Hilfeleistungen erteilt werden.
:Gerit Höller
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