Bild: Neues Format Spot On: Die Studiobühne bietet Studierenden die Möglichkeit, Ideen auf ihren Kanälen zu zeigen und ein breites Publikum zu erreichen, Musisches Zentrum vor den Bildschirmen Bild:Studiobühne

Studentisches Schauspiel. Ohne Live-Publikum kein Theater? Das Studiobühnen-Team des Musischen Zentrums sagt „Nein!“ und findet neue Formate. 

Wer derzeit auf Instagram unterwegs ist, wird es vielleicht schon mitbekommen haben: das Team der Studiobühne des Musischen Zentrums ist umtriebig. Denn trotz der ausfallenden Veranstaltungen wollen die Mitarbeiter*innen des Theaters weiterhin Publikum für die performativen Künste gewinnen – nur eben online. So hat das Team für das jährliche Kult-Event euRUBvision – das an den Eurovision Songcontest angelehnt ist – Lip-Sync Videos aufgenommen, bei denen man raten kann, welche Songs des Original-Wettbewerbs die Performer*innen vorführen.
Demnächst wird zudem das Projekt „Spot On – Raus ins Licht“ anlaufen. Ähnlich wie bei der Open Stage haben alle Studierenden dabei die Möglichkeit, eigene Arbeiten zu zeigen, egal ob das Performances, Konzerte oder Texte sind. Durch „Spot On“ soll diese Möglichkeit auch digital bereitgestellt werden. Dabei wollen sie „allen Mitarbeitern, Studierenden, Beteiligten der Ruhr-Uni eine Minute auf unserer Plattform geben“ um vorzustellen, was sie beschäftigt, so Yannis Deden, studentische Hilfskraft an der Studiobühne. „Da können Leute über Themen quatschen, es können kleine Performances sein, es kann alles, was man im Rahmen von einer Minute machen kann, sein.“ Der Kniff: In den Videos muss irgendwo eine Lampe vorkommen. Egal ob einfach nur im Hintergrund oder auch als zentraler Bestandteil des Videos. 

Wie jedes Semester findet sich zudem ein Studierendenensemble zusammen, dieses Mal unter dem Motto „Königinnen“, mit Schillers Maria Stuart als Textvorlage. In Beratung mit den Mitarbeiter*innen der Studiobühne erstellen 16 Studierende dabei kurze Videoperformances, wie Karin Freymeyer, Leiterin der Studiobühne über ihre Gruppe erklärt: „Jede*r hat einen Monolog gewählt und wir suchen nach Interpretation. Ich erarbeite mit den Leuten zusammen den Text und auch die Ideen, wo wir drehen wollen und wie wir spielen werden. Derzeit finde ich meine Proben sehr spannend, weil der Text ganz unterschiedliche Assoziationen freigibt.“ 

Das Team der Studiobühne selbst trifft sich jede Woche in Zoom-Meetings, um Projekte zu planen und zu brainstormen. Außerdem erstellen sie kurze „Was wäre wenn?“-Videos zu den abgesagten Aufführungen, die unterschiedliche Formate nehmen können. Obwohl sie durch die derzeitigen Bedingungen viel neues ausprobieren können, fehlt ihnen dennoch die direkte Bindung zum Publikum. „Es fehlt schon die Nähe zum Publikum, die man im Theater hat“, so Yannis. Über die sozialen Medien sei der Austausch mit dem Publikum zudem nicht so stark wie bei den Vorstellungen, erklärt er: „Du weißt nie genau, wie gut ist das beim Publikum angekommen.“ Auf das Lip-Sync Raten von euRUBvision hätten Bekannte beispielsweise in privaten Gesprächen ihre Tipps abgegeben, aber unter den Posts fanden sich viele Likes, jedoch keine Antworten. 
Die verstärkte Arbeit mit den digitalen Medien habe aber auch seine Vorteile. Denn in den vergangenen Wochen konnte das Team neue Interessierte gewinnen, die die Studiobühne zuvor nicht kannten. Die Motivation, mehr Präsenz auf den Online-Plattformen zu haben, hatte das Team jedoch schon vorher und nahm bereits kurz vor dem Einkehren der Pandemie an einem Social-Media-Training teil. Nun mussten sie sich mit Video-Dreh und -Editing, den Sozialen Medien und anderen Erzählformen auseinandersetzen. Erfahrungen, die auch im regulären Betrieb der Studiobühne künstlerisch angewendet werden können, sobald diese – hoffentlich bald – wieder öffnet und das Publikum zurück in den Theatersaal zieht.  

 

Auf Instagram findet ihr die Studiobühne unter @mztheater

Außerdem lohnt sich ein Blick auf den Youtube-Kanal unter youtube.com/StudiobuehneBochum

 

  :Stefan Moll

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