Bild: Neue Seelen für die Dozent*innen

Glosse. Knusper, knuspser, knäuschen, wer bleibt zum Semesterstart im eignen Häuschen? Die eifrigen Erstis, die voller Mut und Elan sich abarbeiten an dem Onlinelernplan.

Guten Tag, Ihr unverbrauchten Seelen und Wiederkehrer*innen und herzlich Willkommen im Dorf der Augenringe. Natürlich seid Ihr noch hoch motiviert, diesen Lebensabschnitt zu starten und habt Euch perfekt darauf vorbereitet. Und nun muss ich Euch enttäuschen. Ihr habt Euren Wecker zwar extra früh gestellt, um eine leere U-Bahn zu bekommen, doch macht ihn wieder aus! Denn dieses Semester könnt Ihr Euch einfach eine Stunde eher vor Euren Computer, Laptop oder Tablet setzen und darauf warten, dass der*die Dozent*in die Zoomklasse betritt. Und nicht vergessen, immer schön den Platz für die Kommiliton*innen frei halten, die ihr auf der Fachschafts-Hausparty kennengelernt habt. Wenn Ihr Euch doch mal verspäten solltet, weil Ihr den Raum nicht gefunden habt, das Klopfen nicht vergessen und erst dazu stoßen, wenn Ihr hereingebeten werdet. Ihr wisst ja, einfach reinkommen könnte unnötig stören! Und der erste Eindruck zählt, denn die meisten Dozent*innen werden sich an Euch auf jeden Fall erinnern. Das Wichtigste in den ersten Wochen an der Uni dürft Ihr aber nicht vergessen – die Mails an die Dozent*innen mit den wichtigsten Fragen, die auch in den ersten Stunden beantwortet werden würden und deswegen direkt in den Papierkorb landen. Aber keine Sorge, Ihr werdet noch genug Gelegenheiten bekommen und die Dozent*innen auf Zoom oder Jitsi fragen können, warum sie noch nicht auf die Mail geantwortet haben.

Keine Angst, eifrige Student*innen werden ohne große Schwierigkeiten den normalen Unialltag bewältigen können, aber auch diese können ins Straucheln geraten. Gerade wenn sie in den ersten zwei Semestern das abarbeiten wollen, was in sechs vorgegeben wird. Und deswegen ist es kein Beinbruch bei der Fachschaft um Hilfe zu fragen oder eine Klausur im zweiten Anlauf zu schaffen. Die Uni wird Euch schon nicht auffressen und das Beste: Vielleicht werden aus Leidensgenossen neue Freund*innen und Ihr könnt Euch gemeinsam vorbereiten oder vielleicht auch heulen. In diesem Sinne, viel Erfolg und wenn das nicht reicht, Glück fürs neue Semester.

:Abena Appiah

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