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Grammys. Der Rapper äußerte sich nachdem er die Auszeichnung Rap Album Of The Year gewann kritisch gegenüber den Grammys. Warum?

Auch innerhalb der amerikanischen Musik wurde und wird segregiert. Schon früh spaltete sich Country von Pop und der Blues war nur für Menschen mit Schwarzer Hautfarbe. Während sich die weiße Arbeiterklasse nur auf Country beschränkte, hangelte sich die obere Mittelschicht gerne am Pop entlang und genoss, was die Radiosender sie genießen ließ. Trotzdem leben wir nicht mehr Anfang des 20. Jahrhunderts und musikalische Segregation hat sich auch ganz schön aufgelöst (also musikalisch zumindest). Der Rock‘n‘Roll wäre ohne Blues nichts und ein moderner Popsong ohne Hip-Hop Elemente beinahe undenkbar. Warum also Rap immer noch als Urban abstempeln? Das fragte sich Tyler The Creator nach den Grammys 2020 wahrscheinlich auch. Wirklich Sinn macht es auch nicht wenn Billie Eilish Album Of The Year gewinnt. Ein Album, das ohne Hip-Hop um einiges kürzer wäre, beziehungsweise nicht so existieren würde.

Das kategoriale Denken der Grammys erinnert stark an festgefahrene rassistische Strukturen des vergangenen Jahrhunderts und muss überdacht werden mit dem Hintergrund, dass ohne den musikalischen Einfluss der sogenannten „Urban Music“ moderne Popmusik nicht die gleiche wäre. Die Realität ist, dass Black Culture zu wenig Würdigung für ihren massiven Einfluss in der Welt bekommt. So ist Tylers Kritik an den Grammys mehr als gerechtfertigt und eine willkommene Abwechslung zum sonstigen immer nur fröhlichen lächeln und an den Seitenlinien klatschen. Man kann nur hoffen, dass vielleicht bei den nächsten Grammys die Kategorien mal anders ausfallen und nicht weiterhin in Schubladen von vor hundert Jahren gedacht wird.

:Gerit Höller

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