Biblothek. Eine Ausstellung des Musischen Zentrums (MZ) zeigt: mehr als nur ,,Liebes Tagebuch, …‘‘.
Was versteht Ihr unter einem Tagebuch? Persönliche Berichte und verbale Gefühlsschilderungen in einem Notizbuch? Müssen diese auch noch in Briefform an das Tagebuch gerichtet und unterschrieben sein? Oder können Tagebücher vielleicht auch viel unterschiedlicher sein? Eine neue Ausstellung in der Universitätsbibliothek (UB) zeigt: ja, Tagebücher können verbale Notizen sein – aber auch einiges mehr.
Der Bereich Bildende Kunst des MZ eröffnete am vergangenen Mittwoch, dem 22. Januar, abends die Ausstellung ,,Tagebuch – Bilder aus meinem Leben‘‘. Auf der ersten Etage der UB können diese bis zum 15. März kostenlos zu den regulären Öffnungszeiten betrachtet werden.
Eine U-Bahn gezeichnet mit Fineliner: nur eine der sechs Zeichnungen von Yuhwa Jeon, die zu ihrer Reihe ,,Unterwegs gezeichnet‘‘ gehören. In ,,Täglicher Anblick‘‘ präsentiert Stephan Meyer währenddessen Bilder aus Ölfarben, die die Polsterungen verschiedener ÖPNV-Anbieter (darunter die Deutsche Bahn) nachstellen. Auch Irmgard Maurer hat sich von Transportmitteln inspirieren lassen und mit Tuschezeichnung und Radierung zum Thema ,,Bahnhof‘‘ kreiert.
Doch nicht jede*r drückt Impressionen des Urbanen Lebens aus; auch Natur findet ihren Weg in die Ausstellung. Beispielsweise stellt Doris Evertz Ölfarben-Bilder zu ,,Mein Garten im Frühling‘‘ aus.
Wer ein traditionelleres Tagebuch erwartet, wird ebenfalls fündig. In den Schaukästen befinden sich mehrere Beispiele, inwieweit man sich auch in Notizbüchern kreativ austoben kann. Lena Elble und Dagmar Witt stellen hier ihre Skizzenbücher aus, in denen sie sowohl bildlich als auch verbal – und häufig in einer Mischung aus beidem – Kunst präsentieren. So findet man in Lena Elbles Tagebuch sogar Poesie-ähnliche Sprüche, zum Beispiel: ,,Manche Vögel müssen von der Klippe fallen um das Fliegen zu erlernen‘‘.
:Charleena Schweda
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