Finanzen. Nachdem das Land NRW erneut keine neuen Gelder für die Studierendenwerke bereitgestellt hat, kritisiert die Arbeitsgemeinschaft Studierendenwerke das Vorgehen.
Nach Meinung der Arbeitsgemeinschaft bräuchten die Studierendenwerke dringend eine massive Erhöhung der Zuschüsse um ihre Aufgaben weiterhin erfüllen zu können. So stiegen die Studierendenzahlen und Sozialbeiträge in den letzten Jahren immer weiter, bis sie 2018 einen vorläufigen Höchststand erreicht haben, wohingegen der „Allgemeine Zuschuss“ auf dem Stand von 1994 stagniere und durch Inflation sogar eher zurückgehe. So ziehe sich das Land unter der schwarz-gelben Regierung immer weiter aus seiner Verantwortung für soziale Rahmenbedingungen zurück. „Nur die Kombination aus stark steigenden Sozialbeiträgen und Studierendenzahlen hielten die Studierendenwerke in den vergangenen 25 Jahren finanziell über Wasser. Die Studierenden und nicht das Land haben den finanziellen Ausgleich geleistet“, unterstreicht Jörg Lüken, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Studierendenwerke und Geschäftsführer des Akafö.
Erst für das Jahr 2021 ist eine Anpassung des Allgemeinen Zuschusses angekündigt, der jedoch aus Sicht der Studierendenwerke noch lange nicht ausreiche. Die Personalaufwendungen der Studierendenwerke sollen in Zukunft Jahr für Jahr um mindestens 4 Millionen Euro ansteigen. Diese werden jedoch im Gegensatz zu den Hochschulen nicht vom Land NRW ausgeglichen. Ein weiterer Ausgleich über die Sozialbeiträge sei dabei aus Sicht der Studierendenwerke nicht vorstellbar. „Somit sind wir inzwischen bei einem Semesterbeitrag, um überhaupt immatrikuliert zu bleiben, von über 300 Euro, was knappe studentische Geldbeutel sehr, sehr stark belastet“, erklärt Katrin Lögering, Koordinatorin des Landes-Asten-Treffen NRW. So würden Sozialbeiträge zu versteckten Studiengebühren. Den Studierendenwerken drohe nun ein erheblicher finanzieller Mangel, was Preiserhöhungen und Leistungseinschränkungen nach sich ziehen würde.
:Philipp Kubu
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