International. Seit dem 25. November hat Bochum eine weitere Partnerstadt – die erste auf einem anderen Kontinent.
Tsukuba, gelegen auf der Hauptinsel Japans, etwa 60 Kilometer beziehungsweise 40 Minuten mit dem Schnellzug von Tokio entfernt. Eine Stadt, in der die Wissenschaft im Fokus steht – und nun Bochums neue Partnerstadt. Anuschka Fritzsche vom Radio Bochum ist für einen Bericht nach Japan gereist und erzählt im Gespräch mit der :bsz von den Ähnlichkeiten zwischen den beiden Städten: ,,Tsukuba und Bochum passen schon ganz gut zusammen. Beide Städte haben eine ähnliche Größe – obwohl Bochum mehr Einwohner hat, was man im Stadtbild auch merkt – beide haben Ähnlichkeiten in architektonischer Hinsicht.‘‘
Als Partnerstadt Bochums reiht sich Tsukuba neben Oviedo, Sheffield, Nordhausen und Donezk ein. Wir berichten, was die japanische Stadt ausmacht, wie sie von ihren eigenen Bewohner*innen sowie von außerhalb gesehen wird und inwieweit Bochum und Tsukuba von der Kooperation profitieren könnten.
In Tsukubas Rathaus unterschrieben die jeweiligen Oberbürgermeister, Thomas Eiskirch und Dr. Tatsuo Igarashi, die Partnerschaftsurkunde. Beide Seiten zeigen sich erfreut über das neue Bündnis. So sagt Dr. Igarashi im Interview mit der Stadt Bochum: ,,Ich bin sehr froh, dass wir diese Vereinbarung getroffen haben.‘‘ Auch Eiskirch glaubt, dass es ,,eine tolle Zusammenarbeit‘‘ geben würde.
Laut Dr. Igarashi sei Tsukuba ,,ein zentraler Ort für Forschung und Innovation, nicht nur in Japan, sondern weltweit‘‘ und ,,ein Zentrum für Forschung‘‘, indem es unter anderem 20.000 Forscher*innen, 8.000 Doktorand*innen und 150 Forschungsinstitute gebe. Tsukuba entstand in den 1960er Jahren und war von Beginn als Wissenschaftsstadt konzipiert. Im konkreten Vergleich mit Bochum erklärt Dr. Igarashi: ,,Wir sind beides Wissenschaftsstädte: Beide haben Hochschulen und Forschungsinstitute. Ich bin mir sehr sicher, dass sie miteinander kooperieren können.‘‘ Dies sieht auch Anuschka Fritzsche so: ,,Hier finden sich sozusagen geballt Wissenstempel, wie die Hochschulen, aber auch ein Raumfahrtsentwicklungszentrum, eine Firma, die Roboteranzüge für die Medizin herstellt, viele Start-Up-Unternehmen und so weiter. Auch Bochum setzt ja auf den Zweig Wissenschaft, mit seinen diversen Hochschulen.‘‘
Speziell zwischen der Ruhr-Universität Bochum und der University of Tsukuba lassen sich sicherlich auch Kooperationen erhoffen – bisher verbrachten bereits mehrere Bochumer Studierende Auslandsaufenthalte an Tsukubas Universität. Die University of Tsukuba beschreibt ihr eigenes Konzept auf ihrer Homepage als weltoffen: ,,The University of Tsukuba endeavors to contribute to the progress of science and culture. Formerly, Japanese universities tended to remain cloistered in their own narrow, specialized fields, creating polarization, stagnation in education and research and alienation from their communities. The University of Tsukuba has decided to function as a university which is open to all within and outside of Japan.‘‘
Zu guter Letzt noch ein Fun Fact: Tsunekazu Ishihara, der aktuelle Präsident und CEO der Pokémon Company, der auch zentral an deren Entwicklung beteiligt war, studierte ebenfalls an der University of Tsukuba.
* Das Interview mit Dr. Tatsuo Igarashi wurde von der Stadt Bochum übersetzt und der Wortlaut der Übersetzung hier übernommen.
:Charleena Schweda
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