Jubiläum. Die Hip-Hop-Party „Goldene Zeiten“ feiert am kommenden Samstag ihren 8. Geburtstag in der Rotunde. Redakteurin Abena sprach mit dem DJ und Veranstalter der Reihe Kurtis Flow.
:bsz: Wie bist Du auf die Idee gekommen, eine Hip-Hop-Party zu veranstalten?
Kurtis Flow: Ich war schon lange DJ und hatte Lust aufzulegen. Für mich der eigentliche Hauptgrund, meine erste Party zu veranstalten. Das war 2006 und da habe ich meine erste Reggaeparty geschmissen. Die fand dann einmal im Jahr statt. Danach hat man dann mit Freunden mal eine Hip-Hop-Party oder ein Konzert organisiert, alles noch eher hobbymäßig. 2010 habe ich dann mit einem Freund die DUB`L TROUBLE in der Eve Bar gestartet und die war von der ersten Party an ausverkauft; deswegen haben wir das dann auch direkt monatlich gemacht. Irgendwann hatte ich das Gefühl, auch allein eine Hip-Hop-Party aufziehen zu können und nun mache ich das Ganze schon seit acht Jahren.
Wo hat die Reise der „Goldenen Zeiten“ begonnen?
Es begann alles in der Eve Bar, die das heutige Oval-Office ist, bis die irgendwann geschlossen wurde. Danach bin ich mit den ,,Goldenen Zeiten‘‘ in die Rotunde gegangen, bis die geschlossen wurde. Dann fanden einige Partys im Ratskeller statt. Und nun bin ich vom Ratskeller in die Trompete und zurück in die Rotunde gezogen.
Und die Trompete ist das jetzige Zuhause der Party-Reihe?
Genau, die Mainpartys finden jeden ersten Samstag in der Trompete statt und einige Partys finden in der Rotunde statt.
Warum sind es genau diese Clubs geworden?
In der Rotunde habe ich meine ersten krassen Partys er-lebt, die mich als DJ richtig emotional und relativ schnell als Veranstalter mitgenommen haben. Das war noch die Zeit vor der Renovierung. Damals war die Rotunde ein runtergekommenes Loch. Alles war siffig und dreckig. Die Bar war aus irgendwelchen Getränkekästen selbstgebaut – aber mit Charme. Man fühlte sich wie in einem Berliner Untergrund Techno-Club; es wurden einfach super geile Partys gefeiert und da hängt mein Herz dran. Und die Trompete? Die Trompete ist, was Subkultur in Bochum angeht, die schönste Location. Man kann sich relativ frei fühlen. Da kann man hinkommen, wie man will! Dort ist immer ein sehr sympathisches Publikum und es herrscht ein angenehmes Klima, gerade für Frauen! Die können sich dort, im Gegensatz zu manch anderen Clubs, frei bewegen und tanzen, ohne direkt belagert zu werden. Ich empfinde einfach, dass die Trompete mit das sympathischste und entspannteste Publikum hat.
Wie hast Du Deine Leidenschaft für den Hip-Hop entdeckt?
Ich bin genau genommen über das Sprayen in die Hip-Hop-Kultur gekommen. Man spricht ja in der Szene von den vier Elementen (Rap, DJng, B-Boying und Graffiti) und das Graffitisprühen hat mich als Kind schon fasziniert. Ich fing an, zu kritzeln und wollte unbedingt sprayen. Zudem hatte ich einen Freund, der einen Plattenspieler hatte und eine ordentliche Plattensammlung. Als Jugendlicher habe ich da meine Chancen wahrgenommen und versuchte, bei ihm zu scratchen. Das war also ein früher Traum von mir, eines Tages als Hip-Hop-DJ zu agieren. Deswegen arbeitete ich hart, um mir mit 18 meinen eigenen Plattenspieler zu kaufen. Hip-Hop war eben immer mein Baby.
Was erwartet die Besucher*innen am Samstag auf der Jubiläumsparty?
Es wird verschiedene Konzerte von Dexter, SBK Basement und vielen anderen tollen Künstlern geben und bevor diese loslegen, wird es eine halbe Stunde Open Mic geben. Zusätzlich zu den Konzerten treten in der Beat Cypher Rabbit 45, Louis Beton und Jonny Versace auf. Anschließend findet ab 12 Uhr die große Aftershowparty auf zwei Floors mit dem Besten aus Hip Hop, 90s Rap, Deutschrap Classics by Goldene Zeiten sowie Trap, Cloudrap, Turnup, Dancehall, Reggae by Booty Bass statt. Neben der Musik wird Graffiti im Garten gesprüht und die Besucher können sich zudem beim Mariokart auf großer Leinwand battlen.
Wie sieht das nächste Jahr aus?
Mehr Partys und vor allem mehr Konzerte mit Künstlern aus der Szene. Zudem wird es am 29. August ein großes „Goldene Zeiten“ Hip-Hop-Barbecue in der Rotunde mit coolen Gästen geben und ansonsten: ,,Einfach heiter, weiter‘‘, würde Stromberg sagen!
Das Interview führte :Abena Appiah
Mehr Infos findet Ihr hier: tinyurl.com/8JgoldeneZeiten
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