Kommentar. Bill Kaulitz, Heidi Klum und Conchita Wurst suchen die ,,Queen of Drags‘‘ – obwohl es ein Schritt in die richtige Richtung ist, scheint Frau Klum die Kritik an ihrer Rolle in der Show misszuverstehen.
Deutschland bringt eine Kopie von ,,RuPaul’s Drag Race‘‘ ins TV – was mich als Fan der Show natürlich erstmal freut. Nicht nur könnte dies eine sehr unterhaltsame Sendung werden, auch hinsichtlich der Sichtbarkeit der Drag Community im Speziellen sowie der LGBTQIA* Community im Allgemeinen wird hier viel getan. Dafür Hut ab!
Soweit so gut scheinen in der ersten Folge auch primär der Drag und die Queens im Vordergrund zu stehen. Zwar leben diese in guter, alter GNTM-Manier zusammen in einer Villa, was auch schön für die Quote gefilmt wird, aber gut, das hat man wahrscheinlich auch erwartet. Dafür werden den 0815-Zuschauer*innen interessante Fakten über Drag beigebracht und es wird sehr viel Pride gezeigt.
Doch gehen wir mal die Jury durch. Bill Kaulitz – macht Sinn. Conchita Wurst – klar, verstehe ich. Heidi Klum – ähm, was, Moment… warum? Seit Beginn der Show hat Frau Klum viel Kritik dafür erhalten, dass sie bei dieser Show in der Jury sitzt. Während sie von vielerlei Quellen kritisiert wurde, standen allerdings auch andere auf ihrer Seite. Doch Frau Klum muss dies trotzdem beim ersten Aufeinandertreffen mit den Queens ansprechen, die ihr natürlich zustimmen – was sollen sie auch machen. Hinsichtlich der Nachfragen in der Presse, warum sie dabei ist, sagt sie: Wenn sie Menschen anderer ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung akzeptiert, dann soll man sie auch akzeptieren, wie sie ist. Natürlich! Und dann soll man sie auch in ihrer Rolle als Jury-Mitglied einer TV-Drag Show akzeptieren. Nein! Liebe Frau Klum, ich finde es super, dass Sie Ihre Bekanntheit für die Sichtbarkeit der LGBTQIA*-Community einsetzen und sich fPür Toleranz aussprechen. Aber: Es geht hier nicht um ihre Rolle als Privatperson. Olivia Jones – oder auch jemand anderes mit mehr Erfahrung in der Szene – wäre einfach geeigneter, Drag Queens zu kritisieren und ihnen weiterzuhelfen. Ich hinterfrage schlichtweg: Warum Heidi? Und warum sogar in der festen Jury und nicht nur als Gastjurorin? Trotz aller Erklärungen, wie tolerant und toll sie doch sei, fiel für mich hier noch keine schlüssige Antwort.
:Charleena Schweda
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