Kommentar. China geht im Deckmantel der Terrorbekämpfung gegen die muslimische Minderheit der Uiguren vor.
Dass China ein autoritäres Regime ist, welches Pressefreiheit und Religionsfreiheit als Hindernis versteht und nicht als Möglichkeit einer freiheitlich strukturierten Gesellschaft, ist für die meisten keine große Überraschung. Dass die größte Volkswirtschaft der Welt ungehindert ihre Verbrechen ausüben kann, sollte einem*r aber zu denken geben. Seit längerem schon wird regelmäßig die muslimische Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang in Konzentrationslager geschickt, um umerzogen zu werden. Dort müssen die Gefangenen Reden von Xi Jingping lernen oder Texte aus dem Nationalkongress der Kommunistischen Partei Chinas. Kommt einem irgendwie bekannt vor. Bürger*innenüberwachung und Internierungslager, um ein Bild eines Staates zu erhalten, der keinen Platz für Menschen einer bestimmten Religion hat.
In keiner Weise möchte ich mit diesem Vergleich die Verbrechen Deutschlands gegen seine eigene jüdische Bevölkerung verharmlosen, jedoch werde ich mich weigern, Strukturen zu ignorieren, die ähnlich sind und zu schrecklichem führen können. Menschen aufgrund ihrer Religion in Lager zu stecken, um dann ein vermeintliches Problem zu lösen, ist ein Verbrechen, das Familien voneinander trennt und eine Form des Leids eröffnet, die man nur schwer in Worte fassen kann. Dass dieses Verhalten eines Staats scheinbar toleriert wird, ist dabei besorgniserregend. Wie kann man in einer Welt leben, in der schon so viele Menschen aufgrund ihrer Religion, Hautfarbe oder Sexualität um ihr Leben fürchten mussten und weiterhin zusehen, wie sie dies immer noch machen müssen.
Doch Chinas wirtschaftliche Stärke scheint sich auszuzahlen, denn die Weltgemeinschaft schaut zu, während einer weiteren Minderheit Unrecht geschieht. So ist dies hier mein Widerstand, meine Möglichkeit, nicht mehr zu schweigen, während einer Millionen Menschen Leid zugefügt wird. So bitte ich den*die Leser*in dieses Kommentares, sich zu informieren und einen eigenen Widerstand zu finden, sodass man eines Tages vielleicht laut wird, anstatt ein weiteres Mal zu schweigen.
:Gerit Höller
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