Bild: The man, the myth, the legend: Peter Kardell ist ein Begriff für alle RUB-Studierenden. , Ein bisschen Spaß muss sein Symbolbild

Es fing alles an einem warmen Sommermorgen in der Nähe von Bad Münstereifel an. Irgendetwas lag in der Luft an diesem Tag, als wäre alles in perfekter Harmonie. Die Welt stand für einen kurzen Augenblick friedlich still. Wartend auf das, was kommt. Aus Zimmer 214 im örtlichen Krankenhaus hörte man eine junge Petra Kardell laut schreien, während sie ein vier Pfund schweres Baby gebar. Dr. Schwertheim wusste nicht, wem er da helfen würde, auf die Welt zu kommen. Plötzlich. Die Stille hielt an. Peter erblickte die Welt. Anstatt zu schreien, gab er kein Geräusch von sich. Alle im Raum fürchteten das Schlimmste, doch dann: „Sehr geehrte Damen und Herren des Raumes 214!“ Peter unterbrach die Stille und eine starke Windböe durchflutete den Raum. Eine Legende war geboren. Petra würde nie über das, was damals in Zimmer 214 passierte, sprechen.

Schon früh bemerkte Peter, dass irgendetwas anders an ihm war. Anstatt mit den anderen Kindern zu spielen, verschickte er lieber Kettenbriefe und ließ seine Mitschüler*innen über die verschiedenen außerschulischen Aktivitäten Bescheid wissen. Er betrachtete sich als Überbringer einer frohen Botschaft. Ein Opfer, damit andere wussten, welche Möglichkeiten sie in der Gestaltung ihrer Freizeit hatten. Bald beschloss er, die Schule zu verlassen, um seiner Berufung gerecht zu werden.
Die Karriere nahm ihren Lauf. Als Peter bei der Post anfing, war er schockiert, wie viele Briefe unbeantwortet liegen blieben. All diese Menschen, die nicht wussten, wie es Thomas auf seinem Urlaub in Griechenland ging oder Franziskas große Neuigkeiten nie erfahren würden. Trauer und Wut wurden Peters tägliche Begleiter. Diese Ungerechtigkeit, verursacht von einem unmenschlichen System. Roboter, die den Menschen hinter dem Brief vergaßen und einfach nur zusahen, wie diese vernichtet wurden. Ist nicht das, was uns zum Mensch macht, zu kommunizieren? Auf einmal wurde Peter alles klar. Er musste antworten. Tage und Nächte vergingen und Peter antwortete auf jeden Brief. Seine Hände waren blutig und voller Narben. Das Laster war zu groß. Und dann. Das Internet. Auf einmal konnte die ganze Welt per Mausklick miteinander kommunizieren. Peter sah die Chance und erfand die E-Mail. Ein Geheimnis, welches er mit ins Grab nehmen würde.
Schnell wandte sich Peter von der Post ab. Sie war veraltet und ein Schatten ihrer selbst geworden. Peter hatte größeres vor. Seine Berufung war nun in greifbarer Nähe und sie hieß RUB. Alles kam zusammen. Die Puzzlestücke wurden zum Bild. In einem dunklen Kämmerchen sitzt nun Peter jeden Tag und opfert sich, damit wir Wissen haben. Wissen, welches sonst nie ans Tageslicht kommen würde. Peter ist ein Aufklärer. Ein Revolutionär des modernen Internets. Er schultert die Last, welche uns wissen lässt. Leben lässt. Studieren lässt.

Wir danken Dir Peter. Wir danken Dir für das Opfer, das Du uns erbringst. Die Millionen Kettenbriefe, welche uns täglich erleuchten. Du bist, was wir sein sollten. Du setzt den gesellschaftlicher Maßstab, der uns ein Vorbild sein sollte. So vergib uns unsere Schuld, denn auch wir vergeben Dir für deine Updates!

:Gerit Höller

0 comments

You must be logged in to post a comment.