Bild: Fortschrittliche Batterietechnologien: Für klimaschützende Verkehrsmittel sind sie unerlässlich. , Förderung von 500 Millionen Euro Symbolbild: CC0

Forschung. Die Wahl des Standorts für eine hochmoderne Batterieforschungsfabrik fällt auf Münster. Ostdeutsche Bundesländer kritisieren nicht eingehaltene Absprachen.

Batteriespeichertechnologien sind ein essenzieller Bestandteil für klimaschützende Elektrofahrzeuge. Denn häufig wird bei der Herstellung der Lithium-Ionen-Akkus für Elektroautos äußerst viel CO2 freigesetzt und zudem wertvolle Ressourcen verwendet. Da Deutschland in diesem Forschungsbereich bisher im internationalen Vergleich hinterherhinkt, will die Bundesregierung nun eine deutschlandweit einzigartige Forschungsfabrik für Batteriezellenproduktion fördern und hat sich dafür als Standort Nordrhein-Westfalen ausgesucht, wie Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bekanntgab. An der Westfällischen Willhelms-Univerrsität Münster soll die „Forschungsfertigung Batteriezelle“ (FFB) mit einer Bundesförderung von 500 Millionen Euro unter Trägerinnenschaft der Fraunhofer-Gesellschaft entstehen. Zusätzlich hat sich die Landesregierung bereit erklärt, das Projekt mit weiteren 200 Millionen Euro zu fördern. Um die Vergabe des Standorts setzte sich Münster gegenüber bundesweit fünf Standorten durch. Grund dafür sei auch das Recyclingkonzept, bei dem die Wiederverwertung in Ibbenbüren bei Münster stattfinden soll, welche die dort eingestellte Steinkohleförderung ersetzen soll, erklärte Karliczek.

Kritik gab es seitens der mecklenburg-vorpommerschen Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Zum einen halte sich die Bundesregierung mit der Vergabe nicht an Vereinbarungen, neue Projekte primär in strukturell schwächeren ostdeutschen Bundesländern anzusiedeln, zum anderen wirft sie der Bildungsministerin, die selbst aus Ibbenbüren stammt, vor, sich nur um ihren Wahlkreis zu kümmern, obwohl sie als Bundesministerin auch auf andere Orte schauen müsse. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) kritisierten die Entscheidung. Neben Münster werden auch Ulm, Salzgitter, Karlsruhe und Augsburg als Nebenstandorte für die Forschung gefördert, deren Wertschöpfungsprozess vom Bau der benötigten Teile zur Wiederverwertung in Deutschland gehalten werden soll.           

:Stefan Moll

0 comments

You must be logged in to post a comment.