Bild: Taylor Swift - man liebt sie, man hasst sie... oder es ist eben Hassliebe. , In fremder Mission Bild: bena

Kommentar. Taylor Swift ist häufig Gesprächsstoff: im Fernsehen, Magazinen – und auch in unserer Redaktion…

Yaaaaay, es ist TayTay Showtime. Mal wieder! Eine Künstlerin, die damals als Nischenkünstlerin bekannt war. Mal davon ab, dass ohne Kanye West und dessen Empörung über den Gewinn bei den VMAs vor fast 10 Jahren über Beyoncé, die mit ihrem Hit „Single Ladies“ durch die Weltcharts tanzte, kaum einer was von der Amerikanerin außerhalb der Countryzone gehört hatte. Mittlerweile ist die ehemalige Countrysängerin ein Popstar. Spätestens seit „Shake it off“ ist Taylor Swift ein Weltstar. Und die Allüren, die einem Weltstar gebühren, toppt die in Pennsylvania geborene Blondine immer wieder gern. Auch wenn ihr Erscheinen eher das der besten Freundin spiegelt, bei der man sich nicht sicher ist, ob sie Dir was gutes wünscht oder Dir ans Bein pissen möchte – das Verhältnis zwischen TayTay und den Hörer*innen ihrer Musik bittersüß. Mal ist es ein beef mit einer*m anderen*m Künstler*in wie zwischen ihr und Kanye West, der sie vor laufenden Kameras am Telefon um Erlaubnis bat, sie als Wachsfigur nackt zu zeigen oder mit Katy Perry, der sie die Backup-Tänzer*innen genommen hatte. Für „Swiftie“, wie ihre die-hard fans sie und sich nennen, ist kein Berg groß genug. Deswegen hat sie auch kein Problem, mal einen Fan zu verklagen, der selbstgemachte Shirts mit Swift-Lyrics verkauft hat, die eine Nullrechnung ergaben. Dennoch muss man sie lieben. Naja, die Musik! Irgendwie. Spätestens nach ihrer Netflixdokumentation scheiden sich die Geister: viele bewundern ihren Fleiß und Ehrgeiz, andere wiederum nehmen die Künstlerin als arrogante Superzicke war, die sich für was besseres hält und dir nichts gutes wünscht, aber immer fürs Image lächelt.

Für den*die geschulten Hörer*in ist es schon ziemlich auffällig, dass Miss Swift oft auf die sozial-politischen Züge aufspringt, die gerade besonders im Rennen sind. Sei es nun bezüglich Feminismusdebatten oder LGBTQ*-Pride – letzteres auch im Hinblick auf die Drag Queens, die nach RuPaul‘s Drag Race gerade angesagt und nach ihrer World Tour weltbekannt sind. Die Intention hinter Liedern wie „You need to calm down‘‘ ist vielleicht nicht ausschließlich, sich gegen Homophobie etc. zu stellen, sondern wahrscheinlich auch von kapitalistischen und oppertunistischen Gedanken geleitet. Aber welche Inttionen auch immer Vorrang haben, das Resultat bleibt dasselbe: Taylor Swift ist eine der erfolgreichsten und berühmtesten Sängerinnen und nutzt ihre Stimme für eine gute Sache. Die Message ist dieselbe, egal aus welchen Gründen diese ausgesendet wird. Und ganz nebenbei: der Song ist ziemlich catchy. Wozu sich also beschweren, wenn berühmte Sänger*innen chartstaugliche Popmusik produzieren, in der sie sich für Gleichstellung und gegen Homophobie stellen? Und letztlich schafft sie es wahrscheinlich mit Lyrics wie „Shade never made anybody less gay‘‘, Leute zu erreichen, die sich für tiefgründigere politische Debatten nicht interessieren. Das Resultat ist also durchweg positiv.

:Charleena Schweda & Abena Appiah

Screenshot: leda

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