Kommentar. Der Juni ist der Pride Month, den die LGBTQ*-Community auf der ganzen Welt feiert – und ein paar heterosexuelle Männer fühlen sich nun ausgeschlossen.
Auf das Black Lives Matter Movement folgte All Lives Matter. Als Frauen online über ihre Erfahrungen mit Sexismus sprachen, folgte #notallmen. Und auf die Zelebration von LGBTQ*-Pride oder auch Gay Pride folgte Straight Pride. Es scheint, als können einige Menschen keinen sozialen Bewegungen ertragen, in denen sie nicht im Mittelpunkt stehen.
Im Juni findet der Pride Month statt, in dem spezielle Events wie Gay Pride Parades stattfinden und LGBTQ*-Themen an Sichtbarkeit gewinnen und mehr diskutiert werden sollen. Dass es hierbei einige heterosexuelle Gegner*innen gibt, die ihre eigene Sexualität inkludieren möchten, ist nichts neues. Doch in diesem Jahr denken einige Männer, dass sie hierfür auch unbedingt eine Parade benötigen… um gegen die Unterdrückung von Heterosexualität vorzugehen? Oder um Heterosexualität noch sichtbarer zu machen? Irgendwie sowas vielleicht? Jedenfalls soll nun in Boston ein Straight Pride Event in Form einer Straight Pride Parade stattfinden. Die Gruppe Super Happy Fun America informiert im Netz unter Slogans wie ,,It’s great to be straight‘‘ und ,,Straight Rights are Human Rights‘‘ über die vermeintliche Diskriminierung heterosexueller Menschen. Hierbei werden Zitate genannt, die Heterosexualität als ,,oppressed majority‘‘ bezeichnen und es wird appelliert, den Buchstaben S in LGBTQ* aufzunehmen. Dies soll auch in Form einer Parade geschehen, die unter dem Motto ,,Finally straight people will have their voices heard‘‘ angepriesen wird und für die Interessenten den Bürgermeister von Boston anrufen sollen, damit diese im Sommer stattfinden könne.
An dieser Stelle hoffe ich, dass es unnötig ist, zu erklären, warum eine Straight Pride Parade nicht gebraucht wird. Warum Heterosexualität nicht unterdrückt wird. Warum die Stimmen heterosexueller Menschen nie verstummt waren. Und vor allem, warum mit dem Schrei nach einer Straight Pride Parade die Hintergründe der Gay Pride Parades – der LGBTQ*-Geschichte und dem Kampf der LGBTQ*-Community um Repräsentation und Sicherheit – vollkommen ignoriert wird.
:Charleena Schweda
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