Disney. Superheld*innen als Massenware? Wie die 08/15 Produktionen von Marvel die Zuschauer*innen abstumpfen lassen.
Elf Jahre und ein Schnipsen, das haben wir uns beim letzten Film gefragt. Ein überraschendes Aus mit der Idee eines Bösewichts, die Welt zu verbessern, indem er die Hälfte willkürlich auslöscht. Dieser Knall war imposant und hatte nicht die typische Wendung einer Heldengeschichte. Erst wird sich verlaufen und am Ende doch gewonnen, Standard eben. Dieser Standard ist aber eben das, was die großen Firmen, die die Filme produzieren, wollen. Das meiste Geld wird gar nicht mehr über die klassischen Kinogänger*innen generiert. Vielmehr ist das Interesse, die Marke zu vertreten und am Ende durch Merch alles einzunehmen, was geht. Die Merchblase lässt die Magie des Kinos verblassen. Das Kino und der Film sind eine Reizüberflutung für die Sinne, Popcorn, Nachos und Emotionen. Das war einmal; heute sind Kinos überteuert und durch die Streamingdienste, die nicht nur Serien anbieten, für einige nicht mehr relevant. Genau das wissen nicht nur die Filmemacher*innen, sondern auch die Firmen, die dahinter stehen. Die Disney Company ist das beste Beispiel, um die Filme nach einem Muster zu produzieren und den kreativen Macher*innen eine strickte Vorgabe zu geben. Die Storyline möglichst attraktiv für die breite Masse machen und am besten FSK 12, damit es für die ganze Familie ein Erlebnis ist. Dies auch bei ,,Avengers: Endgame‘‘ geschehen. Ein überlanges Werk, welches Euch ermöglicht, nochmal Popcorn zu kaufen oder die Käsesauce für die Nachos
nachzufüllen.
Gezwungene Standards
Mit der Leitlinie eines Superheldenepos ist die Geschichte bei weitem nicht getan. Diversity wird zwanghaft dem*r Endverbraucher*in aufgedrückt. Guckt Euch an, es gibt auch weibliche Superhelden, deswegen packen wir die alle in eine Szene und feiern sie glorreich, das wirkt nicht albern, sondern authentisch und plausibel. Das bekommen wir alles hin, denn wir achten darauf Euch alle möglichst so zu präsentieren, dass sich niemand angegriffen fühlt.
:Abena Appiah
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