Bild: Ready or Not? Here they Come., Nicht nur Disney will Live Action Bild: fufu

Kommentar. Vergangene Woche hat Netflix die Casts für die 2020 erscheinende Realfilm-Adaption des Kult-Animes bekannt gegeben.

Brauchen wir liveaction-Adaptionen? Ein klares Urteil ist schwierig, denn obwohl sich viele schon lange wünschen, ihre Kindheits- und Jugendheld*innen mal als echte Menschen zu sehen, ließen bisherige Versuche die Fanherzen meist gebrochen zurück. Wer „Dragonball: Evolution“ gesehen hat, weiß ganz genau, dass man das wohl besser hätte lassen sollen. Neben „Avatar – Die Legende von Aang“ oder „Deathnote“ haben diese Filme viele Anime Fans vermutlich für eine lange Zeit vor Realfilm-Adaptionen vergrault. Auch die Verfilmung von „Ghost in the Shell“ konnte nicht groß überzeugen. Weder konnten die alten Fans begeistert werden, noch wurden neue Fanherzen erreicht.  Gemeinsam hatten diese Filme alle, dass ihnen „whitewashing“ seitens der Casting Direktor*innen vorgeworfen wurde. Sie alle verzichteten darauf ihre Hauptprotagonist*innen mit asiatischen Schauspieler*innen zu besetzen.


Ist das gleich schlecht?

Wenn ich über gute Anime Adaptionen nachdenke, fällt mir zu allererst der Jackie Chan Klassiker „City Hunter“ ein. Auch wenn Chan selbst ihn wohl nicht besonders mag. Ebenso gab es letztes Jahr von Netflix eine positiv aufgenommene Realverfilmung des Manga Klassikers „Bleach“. Eine stimmige japanische Produktion, doch Japan hat diesbezüglich generell einfach eine längere Geschichte. Bei den amerikanischen Produktionen macht es bislang eher den Anschein, dass die Materie sowie der Ton innerhalb der Adaptionen meist missverstanden wirkt. Die Negativ-Beispiele machen allerdings vor allem einen Fehler: Sie bezogen die kreativen Köpfe hinter den Originalen kaum mit ein. Dabei wissen diese eindeutig am besten, worauf es bei ihren Werken ankommt. Genau da macht Netflix jetzt einen bedeutenden Unterschied. Sowohl Regisseur des Original Anime als auch das Studio Sunrise Inc, das die Anime Serie „Cowboy Bebop“ ursprünglich produziert hat, sind dabei. Ein sinnvoller Schritt. John Cho, der vielen vermutlich besser als Harold von den „Harold und Kumar“-Filmen bekannt ist, wirkt wie eine gute Wahl, aber irgendwie fast Nebensache. Der Cast ist divers. 10 Episoden sollen im Jahr 2020 bei Netflix erscheinen.      

       :Christian Feras Kaddoura

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