ÖPNV. Die Straßenbahn-Linie 316 soll die Verbindung Bochum-Herne verstärken. Fehlende Wendemöglichkeiten führen zu Verzögerungen.
Durch die Schaffung einer zweiten Straßenbahn-Linie zwischen Bochum und Herne, der 316, die von der Heinrichstraße bis Wanne-Eickel Hauptbahnhof verkehren und gemeinsam mit der 306 die Strecke im 7,5 Minutentakt bedienen sollte, hätte die Verbindung zwischen den beiden Städten eigentlich verbessert werden sollen. Doch daraus wird nichts: Nutzer*innen des ÖPNV müssen sich sogar auf eine schlechtere Verbindung einstellen. Durch eine fehlende Wendemöglichkeit wird die neue Linie bereits an der Hordeler Straße enden, was beispielsweise dazu führen wird, dass die Haltestelle Hannibal Einkaufszentrum nur im 15 Minuten Takt bedient wird. Schuld an dieser Situation sei laut den Grünen im Rat der Stadt Bochum die starre Haltung der Stadt Herne, die keine Notwendigkeit für Investitionen und Ausbau in die Strecke sieht. „Die Stadt Herne spart hier einfach am falschen Ende! Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr zahlen sich aus und sind die richtige Antwort auf die aktuellen Verkehrsbelastungen im Ruhrgebiet“, so Sebastian Pewny, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Rat.
Kritik an Stadt Herne
Laut dem Herner Nahverkehrsplan soll die neue Linie nur in den Schulzeiten zwischen 7 Uhr und 8:15 Uhr sowie von 14 Uhr bis 17.15 Uhr auf der ursprünglich geplanten Strecke fahren. „Es ist wirklich ärgerlich und auch den Anwohner*innen nicht vermittelbar, warum der 7,5 Minuten Takt nicht bis Wanne-Eickel Hauptbahnhof durchgeführt werden kann. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Verkehrssituation auf der Dorstener Straße brauchen wir hier unbedingt eine taktintensive Straßenbahnlinie für alle“, so Raphael Dittert, Vorsitzender der Grün-Offenen Fraktion in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte. Daher beauftragen SPD und Grüne die Bogestra, den 7,5 Minuten Takt bis zum Hannibal Einkaufszentrum zu ermöglichen, was notfalls durch Leerfahrten bis zur nächsten Wechselgleisanlage auf Herner Stadtgebiet erfolgen soll. Auch der Verwaltungsrat des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr kritisiert den Nahverkehrsplan der Stadt Herne, da ein Taktbruch an der Stadtgrenze vermieden werden müsse.
:Philipp Kubu
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