Therapie. Die positive Erwartung gegenüber einer Schmerzbehandlung hilft auch gegen akute Schmerzen.
Lassen sich auch akute Schmerzen durch positive Erwartungshaltungen und Beeinflussung reduzieren? Das war die Forschungsfrage, der Forscher*innen der Uni Duisburg-Essen (UDE) nachgegangen sind. Das Resultat? Ja, es funktioniert. Aus der Placeboforschung ist der Effekt von positiven Erwartungen in Bezug auf chronische Schmerzen bekannt. Die jetzige Studie befasste sich mit Brustkrebspatientinnen, die nach einer Operation akute
Schmerzen hatten.
Der Ablauf
Knapp 100 Frauen nahmen an der Untersuchung teil. Vor der Brustkrebsoperation wurde den Patientinnen „bei der Studienaufklärung je nach Bedingung entweder positiv und wertschätzend oder eher neutral und zurückhaltend über die Wirkung von Akupunkturnadeln als unterstützende Schmerztherapie berichtet“, erklärt Prof. Sven Benson, Dipl.-Psychologe an der Uniklinik Essen am Institut für Medizinische Psychologie
und Verhaltensimmunbiologie. „Eine Hälfte der Patientinnen wurde positiv, die andere Hälfte neutral zu den Akupunkturnadeln aufgeklärt. Jeweils die Hälfte dieser Gruppen erhielt dann nach der Operation die Akupunkturnadeln, die andere Hälfte erhielt keine Nadeln“, führt er weiter aus. Im Anschluss an die OP wurden alle Patientinnen mit einer Schmerzmittelpumpe versorgt, sodass sie immer ausreichend
versorgt waren.
In einem standardisierten Fragebogen wurden die Patientinnen gebeten, ihre Schmerzen und die Zufriedenheit mit der Schmerztherapie einzuschätzen. Es zeigte sich, dass die Patientinnen, die vor der Operation positiv über die Wirkung der Akupunkturbehandlung aufgeklärt wurden beziehungsweise die Behandlung erhalten haben, zufriedener waren.
„Vereinfacht lässt sich sagen, dass Ärzte und Pflegekräfte nicht nur gut wirksame Medikamente verabreichen sollten, sondern dies auch ihren Patienten besprechen sollten, um so das maximale Wirkpotenzial auszuschöpfen,“ fasst Benson zusammen. Dies könne genutzt werden, „indem im Gespräch mit Patienten auch auf die Wirkung und den Nutzen von Medikamenten eingegangen wird und dies realistisch positiv erläutert wird.“
:Kendra Smielowski
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