Rezension. „Ein Gentleman & Gauner“ basiert auf einer wahren Begebenheit. Leider gar nichts für junge Menschen. Kinostart ist der 28. März.
Forrest Tucker (Robert Redford) ist ein Halunke. Der 70-jährige Tucker raubt Banken aus, einfach so zum Spaß. Dabei ist er nicht etwa gewalttätig oder bedroht die Angestellten der Bank mit einer Waffe, viel mehr betritt er die Bank mit einem Lächeln, wartet bis er dran ist, sagt mit freundlichem Gesichtsausdruck, dass er gern das Geld hätte und gibt nahezu beiläufig den Blick in seine Jacke frei. Ein anderes Mal fragt er nach dem Direktor der Bank, wieder ein anderes Mal bittet er um eine Kontoeröffnung. Am Ende verlässt er jedes Mal seelenruhig die Bank, setzt sich in sein Auto und fährt. Bei einem seiner Fluchtfahrten nach einem Überfall bleibt er stehen, um einer Dame auf dem Standstreifen zu helfen. Jewel (Sissy Spacek) entpuppt sich für ihn als angenehme Gesprächspartnerin. Aus dem Autopanne entwickelt sich eine Romanze mit nächtlichen Anrufen und mäßig tiefgehenden Unterhaltungen in dem miefigen Diner, indem auch der Polizist sich aufhält, der ihn sucht. Am Ende siegen Recht und Ordnung doch noch und Tucker landet im Gefängnis. Dieses eine Mal sitzt er seine Strafe aber tatsächlich ab. Was ihn aber nicht daran hindert, wieder in sein Hobby einzusteigen.
Letzter Film des Urgesteins
Der in die Jahre gekommene Robert Redford mag für die Fraktion der Renter*innen durchaus ansehnlich sein und mit seinem Charme hat er bestimmt einige Herzen der rüstigen Senior*innen höherschlagen lassen. Für mich armes Geschöpf von (zarten) 26 Jahren hatte der Film „Ein Gentleman & Gauner“ mehr was von einer Komödie mit enormem Fremdschämfaktor. Wäre ich vom Baujahr her näher an 1950, hätte ich aber sicherlich den einen oder andern tiefen Seufzer von mir gegeben, wenn Tucker bedeutungsschwanger in die faltig-runzeligen Augen von Jewel blickt und hätte mich in ebendiese Situation gewünscht. Ein persönliches Fazit: Wer auf peinlich kitschige Romanzen nach Vorbild von Twilight steht und ein Fable für alte Leute hat, der ist bei der Robert Redfords verschmitzem Lausbubenlächeln sicher aufgehoben. Allen andern U30 empfehle ich: Abstand halten!
:Kendra Smielowski
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