Forschung. Am Lehrstuhl für Geschlechterforschung der Ruhr-Universität wurde ein internationales Forschungszentrum gegründet. Namenspatronin ist die Soziologin Maria Jahoda.
Die Bochumer Geschlechterforschung blickt auf mehr als drei Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit zurück, denn bereits in den 1980er Jahren entstand das „RUB-Netzwerk für Frauen- und Geschlechterforschung“. Ziel war es bereits damals, den interdisziplinären Austausch und den aktiven Ausbau nationaler und internationaler Forschungs- und Lehrkooperationen zu fördern. Rund 30 Jahre später gründet die Universitätsallianz Ruhr nun das Maria-Jahoda-Center ebenfalls an der Ruhr-Uni. Unter dem Leitmotto „Creating Gender Knowledge Networks – Building Bridges to Society“ füge sich das Zentrum nahtlos in die Strategie der RUB ein, betont man im Rektorat. „Der Netzwerkgedanke steht dabei im Vordergrund“, sagt Rektor Axel Schölmerich. Das Zentrum sei somit auch ein Eckpfeiler der Bewerbung im laufenden Wettbewerb zur Exzellenzstrategie.
Netzwerk und Nachwuchsförderung
Mit dem Marie-Jahoda-Center wollen die Bochumer Geschlechterforscher*innen ein Umfeld schaffen, das Kooperationsprojekte und fächerübergreifende Forschung ermöglicht. Prof. Katja Sabisch, Direktorin der Bochumer Gender Studies, hebt hierbei die Bedeutung der Universitätsallianz Ruhr hervor: „Die Potenziale unserer Zusammenarbeit in der Geschlechterforschung sind enorm. Mit dem Center wird dies auf eine langfristige Basis gestellt.“ Dr. Beate von Miquel, designierte Geschäftsführerin des Zentrums pflichtet ihr bei und erwähnt, dass Forschung und Lehre um den Wissenstransfer ergänzt werden würden, der einen gesellschaftlichen Bedarf nach Reflexion von Geschlechterbildern und Geschlechterwissen begegne. Durch die Kampagne „Unser Campus“ (:bsz 1189) sei ein solcher Transfer von der Forschung in den gesellschaftlichen Diskurs bereits gelungen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Zentrums liegt in der Nachwuchsförderung. Nach der offiziellen Eröffnung sollen vor allem Studierende, Doktorand*innen und Postdocs angesprochen werden. Maximiliane Brand, Koordinatorin der Gender-Studies-Studiengänge und Sprecherin des wissenschaftlichen Mittelbaus im Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung, betont hierzu: „Unser Call for Papers für die interdisziplinär organisierten Workshops richtet sich insbesondere an den Nachwuchs.“ Gemeint ist ein Aufruf, Vorträge für den Eröffnungstag des Zentrums am 26. Juni 2019 einzureichen. Nähere Informationen finden sich unter tinyurl.com/majac-rub.
In der Tradition Marie Jahodas
Wie bereits die hiesige Gastprofessur in den Gender Studies (:bsz 1196), trägt auch das neu errichtete Forschungszentrum den Namen der österreichischen Soziologin und Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907-2001). So will man an der RUB das Andenken der bedeutenden Wissenschaftlerin ehren und hält fest: „Marie Jahoda steht für wissenschaftliche Strahlkraft, für gelebte Interdisziplinarität und Internationalität sowie für eine konsequente Verbindung von Wissenschaft und gesellschaftlichen Fragestellungen.“
:Justinian L. Mantoan
Zeit:Punkt
Die Eröffnungsfeier des Zentrums findet am 25. und 26. Juni 2019 statt. Die Präsidentin der Universität Paderborn, Birgit Riegraf, wird einen Festvortrag halten.
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