Reportage. Am Donnerstag, den 14. Februar ist Valentinstag und dieser ist in den Geschäften allgegenwärtig. Doch ist der Tag der Liebenden noch aktuell oder ist er längst schon überholt? Auf einer Single-Party haben wir uns für Euch umgehört.
Wo kann man besser junge Leute zur Liebe und dem anstehenden Valentinstag befragen als auf einer Studierendenparty, die gleichzeitig eine Singleparty ist? Wie passend also, dass am vergangenen Freitag in der Rotunde Bochum die CAMPUS NACHT stieg, bei der Mann und Frau die Flirtbereitschaft des Gegenübers an einem Neon-Bändchen sofort erkennen konnte. Das Party-Konzept stammt ursprünglich aus Wuppertal und ist dort sehr erfolgreich, wie auch Veranstalterin Frauke weiß: „Es wird gut angenommen, denn durch die Flirtbänder wissen die Feierwütigen, dass eine Chance bei der Person besteht oder eben nicht“. So sinke die Hemmschwelle, jemanden anzusprechen. Während Flirtwillige sich ein grünes Band schnappten, konnten Gäst*innen mit einem roten signalisieren, dass sie nur zum Feiern da sind. „Und für die unentschlossenen, die erstmal schauen wollen, gibt es ein gelbes Band“, erklärt Frauke. Das Konzept ging auf, denn schon nach kurzer Zeit konnte man Singles, mit den entsprechenden Farben, miteinander flirten und tanzen sehen.
Was sagen die Studis?
Doch während der Valentinstag vor der Tür steht, zeigten sich nicht alle Gäst*innen davon begeistert. „Ich finde es allgemein besser, wenn man generell aufmerksam in der Beziehung ist, als nur einem Tag im Jahr“, findet Jennifer, 29. Derzeit sei sie Single und damit zufrieden. Sie habe die Einstellung entwickelt, der Partner solle da sein, um das vorhandene Leben als „Extra“ zu verbessern. Felix, 22, ist hingegen in einer Beziehung. „Der Valentinstag und das ganze drum herum ist für mich total irrelevant“, meint er. „Es ist ein völlig erfundener Feiertag, der aus meiner Sicht keinen tieferen Sinn hat, außer Dinge zu kaufen. Wenn ich meiner Freundin was schenken möchte, brauche ich keinen bestimmten Tag dafür“. Auch Henrik, 23, glaubt, man solle seiner*m Partner*in etwas schenken, wenn man Lust hat und nicht, weil ein Tag es einem vorschreibe. „Ich bin zwar momentan Single, aber ich habe das immer so gehandhabt und werde es nicht ändern“. Noch stärker distanziert sich Marie, 25, vom Tag der Liebe. „In einer Welt von Tinder, Lovoo und Co. wirkt alles sehr limitiert, deswegen ist der Valentinstag auch total überholt. Ich finde es nicht schlimm, dass meine Freundin mir nichts schenkt.“ So seien sie bereits seit 6 Jahren ein Paar, aber zum Valentinstag gab es noch nie Geschenke bei den beiden.
Nur Kommerz
Es scheint, dass der Valentinstag für viele mehr Kommerz ist und mit den Beweisstellen der Liebe nicht viel am Hut hat. Dies sieht man auch in Ländern wie England, in dem es eine Anti-Valentinstag-Bewegung gibt, die sich gegen kommerzgetriebene Gesten einsetzt.
Umso mehr freuen wir uns, wenn am 15. Februar die Preise der Herzchensüßigkeiten sinken und wir Nervenfutter für die Klausuren haben und mit 0,99 Euro Liebessekt auf unser 52-jähriges Bestehen anzustoßen – Happy Birthday to US!
P.S.: Wir grüßen alle RUB-Studis, die mit uns über die Liebe und den Valentinstag gesprochen haben.
:Philipp Kubu & :Abena Appiah
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