Kriminologie. An der RUB wurden eine Nachwuchsforschungsgruppe eingerichtet und drei Promotionsstipendien vergeben.

Anlässlich der vielen Asylanträge – seit dem Frühjahr 2015 – ist in Deutschland eine starke Zunahme rechtsextremer Gewaltdelinquenz zu beobachten. Diese Veränderung soll im Kontext eines gesellschaftlichen Rechtsrucks stattgefunden haben, der sich auch im Erstarken rechtspopulistischer Parteien und neurechter Gruppen widerspiegele. Daher hat die RUB zusammen mit der Hans-Böckler-Stiftung eine Nachwuchsforschungsgruppe (NFG) zum Thema „Rechtsextreme Gewaltdelinquenz und Praxis der Strafverfolgung: Taten, TäterInnen und Reaktionen“ gegründet. Da es sich bei diesem Format um eine NFG handelt, bietet diese gute Voraussetzungen, dass die Promovierenden ihren eigenen Interessen nach als Gruppe wissenschaftlich zusammenarbeiten. In dieser solle zum einen der Frage nachgegangen werden, wie und warum sich der genannte Deliktsbereich bezüglich Taten und Täter*innen wandelt. Diese wird unter einer kriminologischen Perspektive untersucht. Mögliche Themenschwerpunkte der Forschung sind unter anderem der Wandel registrierter Gewalttaten und deren Entwicklung seit den 1980er Jahren, Entstehung neuer Gruppen von Täter*innen und die Ausbildung terroristischer Strukturen sowie die Untersuchung der Reaktionen der Strafverfolgungsbehörden wie bei der Polizei und der Justiz. Des Weiteren soll empirisch untersucht werden, wie die Strafverfolgungsbehörden im Deliktsbereich rechtsextrem motivierter Gewaltdelinquenz in der Praxis ausgestaltet ist.

Verschiedene Verbindungen

Die drei Promovierenden können in der Gruppe ihrer gemeinsamen Fragestellung den gesellschaftlichen Kontext, den Vergleich zu den 1990er Jahren sowie ein gemeinsames methodisch-empirisches Vorgehen verbinden. Auf diese Weise können sie sich austauschen und gemeinsam arbeiten. Ziel ist es, dass die NFG ihre Ergebnisse in einer Einzeldissertation
veröffentlichen kann.

:Katharina Cygan

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