Studileben. Viele Studierende pendeln nur für die RUB aus den umliegenden Städten nach Bochum. Doch Uni und Stadt sind eng verflochten. Und der Wandel geht weiter:Bochum soll zur Studierendenstadt werden.
Auch heute noch hat Bochum Probleme, als eine Student*innenstadt gesehen zu werden. Wie kommt das? Schließlich studieren mehr als 40.000 Studierende an der Universität aus Beton. Ein Grund liegt wohl darin, dass die Uni weit außerhalb des Stadtkerns liegt. Wo vor dem Bau der RUB in den 60ern noch Felder beackert wurden und Tiere grasten, dahin pendeln nun täglich tausende Studierende aus dem Bochumer Stadtzentrum und den umliegenden Städten. Doch neben dem Campus ist die Uni noch an vielen weiteren Orten in der Stadt präsent. Ein wichtiger Punkt ist das Blue Square: Das Veranstaltungszentrum, das vor kurzem seinen fünften Geburtstag feierte, liegt mitten im Herz der Stadt. Es dient dazu, Bochumer Bürger*innen zu versammeln und durch Vorträge und sonstige Veranstaltungen in den Dialog mit der Stadt und ihren Einwohner*innen zu treten.
Doch auch viele Institute und Fakultäten haben mittlerweile Außenstellen in der Stadt: Archäolog*innen am Bergbaumuseum, Historiker*innen mit dem Institut für Soziale Bewegungen in der Bibliothek des Ruhrgebiets am Schauspielhaus, Psycholog*innen und Jurist*innen im Bochumer Fenster am Hauptbahnhof, Kunsthistoriker*innen mit dem Museum unter Tage am Schlosspark in Weitmar.
Ein neuer Angelpunkt
In den kommenden Jahren wird der Eintritt der Universität in die Stadt noch weiter voranschreiten. Denn erst jüngst mietete die Ruhr-Uni 50 Prozent der Fläche von Mark 51°7 an – dem Gelände des alten Opelwerks, aus dem in Zukunft ein technologisches Innovationszentrum werden soll. Bochums „Masterplan Universität-Stadt“, der die wesentlichen Entwicklungspunkte zwischen RUB und Stadt für die nächsten Jahre auslegt, stellt das zukünftige Entwicklungszentrum als einen der drei wichtigen Entwicklungspole neben Campus und Stadt dar. Im Zuge dessen müssen auch die öffentlichen Verkehrswege zwischen Uni und dem Bochumer Osten ausgebaut werden – denn derzeit müssen viele Studierende aus diesen Gebieten trotz kurzer Luftlinie häufig umständlich über den Hauptbahnhof fahren, um zur Uni zu gelangen. Mittelfristig soll die Busanbindung verbessert werden. Doch es gibt noch immer Überlegungen, die U35 nach Langendreer zu verlängern.
Bochum für Studierende
Dies könnte Viertel wie Langendreer und Laer für Student*innen attraktiver machen. Aktionen wie das Kulturscheckheft oder studentische Stadttouren sollen Studierende schon jetzt mit der Stadt vertraut machen. „Diese kleineren Dinge tragen dazu bei, dass Studierende Bochum kennenlernen“, sagt Dr. Lars Tata, Referent für strategische Entwicklung der Stadt Bochum. Doch auch größere Dinge sollen Bochum attraktiver für Studierende machen. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist studentisches Wohnen. So will das Wohnungsunternehmen VBW, dessen Hauptgesellschafter die Stadtwerke Bochum sind und das damit eine direkte Verbindung zur Stadt Bochum hat, mehr studentischen Wohnraum in der Hustadt, Grumme und Weitmar schaffen. Die Bauarbeiten in der Hustadt sollen Ende des Jahres beginnen.
:Stefan Moll
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