Bereits seit 40 Jahren wird der 12.000 Jahre alte Hambacher Forst, kurz „Hambi“ gerodet, da sich unter den Bäumen Braunkohlevorkommen befinden, die seit 1978 von RWE abgebaut werden. Durch den Braunkohleabbau wurden historische Dörfer und das Klima durch die dadurch entstandene CO2-Emissionen unwiederbringlich zerstört. Um dies zu verhindern, engagiert sich die Organisation „Hambi bleibt“ seit vielen Jahren für den Schutz des Waldes.
Trotz des starken Protests in den vergangenen Jahren erhielt RWE die Erlaubnis, den Hambacher Forst ab
Oktober weiter abzuholzen. Seit Mittwoch laufen bereits die Vorbereitungen für die nächste Rodungswelle, welche die Aktivist*innen von „Hambi bleibt“ unter Druck setzt, da sie eine Vertreibung aus ihren eigens zum Schutz des Waldes aufgebauten Unterkünften und die Zerstörung derer fürchten. So kam es bereits am Mittwochmorgen zu ersten Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Aktivist*innen.
Räumung der Barrikaden
Laut Pressemittleilung der Aktivist*innen war die Polizei ab 7:30 Uhr in Kooperation mit den Mitarbeiter*innen von RWE vor Ort, um sämtliche
Bodenstrukturen und Barrikaden zu räumen. Dies gelang ihnen laut der Aktivist*innen trotz Hebebühne und Kletterpolizist*innen erst ab 17:20 Uhr. Bei der Räumung wurden Hütten, Unterstände sowie Infrastrukturen wie Komposttoiletten und Küchen, die die Aktivist*innen aufgebaut hatten, unbrauchbar gemacht. Drei besetzte Barrikaden (zwei Tipods und ein Monopod) wurden unter Anwendung von Gewalt seitens der Polizei, bei der auch einer Person der Arm gebrochen wurde, zerstört. Es kam zu einigen Festnahmen. Die Festgenommenen wurden in die Gefangenensammelstelle nach Aachen gebracht. Dort wurden die Festgenommenen laut „Hambi bleibt“-Pressemittelung durch eine friedliche Demonstration in Empfang genommen. Seitens der Aktivist*innen wurde in diesem Zusammenhang von Schikane durch die Polizei gesprochen. Für die „Hambi bleibt“-Aktivist*innen war der Angriff „auf die Klimagerechtigkeitsbewegung im Rheinland eine der größten Eskalationen seitens der Polizei im gesamten Kampf um den Hambacher Forst“.
:Helena Patané
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