Bild: Geburtstagsort: Das endstation.kino im Bahnhof Langendreer feiert 30-jähriges Bestehen. , Happy Birthday, endstation.kino By Frank Vincentz CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], from Wikimedia Commons

Am 3. September 1988 flimmerte der erste Film über den 35-mm-Protektor im umgebauten Wartesaal der ersten Klasse im Bahnhof Langendreer, der heute 86 Plätze umfasst. Damals noch als Filmkunst deklariertes Programmkino, einzigartig in NRW, etablierte sich das Kino immer mehr als sozio-kulturelle Einrichtung und hat heute besonders in dem Bereich Bildung und ausländische Not-Mainstream-Filme seinen Schwerpunkt.

Das Besondere wird gewürdigt
Bis heute gilt das Motto „Alles außer Mainstream“, was laut einzelner Besucher*innen auch den Charme des Kinos ausmacht und bereits mehrfach landes- und bundesweit mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt wurde. So berichtet Kinobetreiberin Nina Selig stolz: „Seit 1990 wurden wir beständig mit Filmprogrammpreisen bedacht. Auszeichnungen gab es auch für unser Dokumentarfilm- und Kinderprogramm“.  Besonders das große Filmangebot wird gelobt.
So sei laut Selig bereits jedes nur denkbare Genre durch die Projektoren gelaufen, von höchster Filmkunst bis zum trashigsten Underground sei alles dabei gewesen.
Aber auch in der Flüchtlingshilfe ist das endstation.kino aktiv. So gibt es seit einigen Jahren einen endstations.club, in dem monatlich 20 bis 40 geflüchtete und nicht geflüchtete Menschen aller Altersklassen gemeinsam Filme schauen und danach darüber kleine Berichte schreiben, die in dem extra dafür entstandenen Heftchen publiziert werden. Entstanden ist das Projekt dadurch, dass man für die Kinder einer Erstaufnahmestation in der Nachbarschaft Kinderfilme kostenlos zur Verfügung stellte.

Buntes Repertoire

Insgesamt zeichnet sich das Kino durch ein festes Monatsprogramm aus. So berichtet Selig, dass sie für jeden Monat Filme zu festen Terminen programmieren. Programmieren bedeutet in diesem Zusammenhang eine digitale Vorführtechnik, da die anfangs erwähnten 35-mm-Projektoren mittlerweile nur noch als Anschauungsmaterial im Stadtarchiv dienen.
Neben einzelnen Filmen im Original mit deutschen Untertiteln (die laut Selig durch die Digitalisierung langsam aussterben) gibt es auch thematische Filmreihen mit Einführungen und Gesprächen mit den Filmschaffenden. So findet laut Selig einmal im Monat unter dem Motto „Déjà vu“ ein Repertoire-Klassiker-Filmabend statt mit Einführung und anschließendem Filmgespräch.
Auch beim großen Jubiläum am Samstag durfte der Klassiker nicht fehlen. So entschied man sich, nach dem Familienprogramm „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ und einer kleinen Auswahl an Kurzfilmen den Film „King Kong und die weiße Frau“ zu zeigen. Im Anschluss fanden noch Gespräche mit Filmschaffenden und Wegbegleiter*innen statt, die kleine persönliche Geschichten zum Besten gaben. Insgesamt war es eine interessante und abwechslungsreiche Veranstaltung und Nina Selig freut sich bereits jetzt auf das nächste Jubiläum.

:Helena Patané

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