Bild: Gewalt an Frauen: Frauenhäuser bieten Schutz., Neubau-Frauenhaus wurde genehmigt Bild: Symbolbild

Stadtgeschehen. Verhandlungen zwischen der Stadt Bochum und Caritas haben eine Lösung zur Finanzierung des Frauenhaus ergeben.

Es ist ein Zufluchtsort für misshandelte Frauen und ihre Kinder, in dem sie psychologisch betreut und vor häuslicher Gewalt geschützt werden. Nun haben sich die Stadt Bochum und die Caritas dazu entschieden, einen Neubau zu errichten.

Auf Anfrage berichtet die Leiterin des Frauenhauses, Ulrike Langer: „Es gibt noch keine endgültige Finanzierungszusagen für unseren Neubau. Es ist aber sehr erfreulich, dass es Finanzierungsideen gibt. Das macht mich sehr froh. Ich bin auch optimistisch, dass sich die Lösungen umsetzen lassen.“  Die Fraktionsvorsitzende der Grünen Astrid Platzmann-Scholten erklärt den Finanzierungsmodus: Eine Frau, die häuslicher Gewalt und Misshandlung ausgesetzt sei, fliehe in der Regel nicht in ein Frauenhaus in der Heimatstadt, sondern in eine benachbarte Stadt. „Wenn wir jetzt über verschiedene Finanzierungsformen reden, dann zunächst über den Investitionskostenzuschuss für den Bau. Dabei handelt es sich um eine einmalige Zahlung, die sich mindernd auf die Pro-Kopf-Finanzierung auswirken würde“.Die Fraktionsvorsitzende argumentiert, dass der Pro-Kopf-Beitrag umso geringer sei, je höher der Investitionskostenzuschuss sei. Dieser Beitrag könne das Frauenhaus Betroffenen in Rechnung stellen. „Das bedeutet, dass die Städte, die ihre Frauen in Bochum unterbringen, vergleichsweise wenig für die Unterbringung zahlen. Wird alles über die Pro-Kopf-Finanzierung abgerechnet, zahlen die Städte, die Frauen in Bochum unterbringen, mehr – im Durchschnitt aber einen Preis, der dem mittleren Durchschnitt der Frauenhäuser des Ruhrgebiets entspricht“, erklärt Platzmann-Scholten. Derzeit liegt der Tagessatz bei etwas über elf Euro. Geplant ist, diesen auf circa 21 Euro zu erhöhen. Langer äußert sich demgegenüber: „Durch die Erhöhung der Unterkunftskosten erhöht sich auch der gesamte Tagessatz. Dies könnte dazu führen, dass die Erstattungskommunen nicht mehr bereit sind, die höheren Kosten zu übernehmen und sich für ‚günstigere‘ Frauenhäuser entscheiden – sofern dies in ihrer Entscheidungsmacht liegt.“ So sei eine rückgängige Belegung nur auf die Erhöhung des Tagessatzes zurückzuführen. Oberbürgermeister Eiskirch erklärte im Rat, dass er es gut fände, „wenn Castrop-Rauxel, Herne und andere Städte auch Frauenhäuser bauen würden.“           

:Katharina Cygan

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