Bild: RUB-Studi und Autor: Ansgar Scholten., Ein Blinder baut sich selbst sein Haus Bild: Martin Steffen

Portrait. Ansgar Scholten, RUB-Studi und Hobby-Autor, hat ein neues Buch geschrieben. Er begleitete einen blinden Hausbauer.

Wolfgang Hermann ist 73 Jahre alt, seit 41 Jahren geht er blind durch die Welt. Doch das hindert ihn nicht daran, sich Träume zu verwirklichen. Einen der Träume – das eigene, schöne Haus – packt er selber an, trotz seines Handicaps. 

Ansgar Scholten, der an der RUB Mathe und Sport studiert, wurde durch eine Fernsehsendung auf den blinden Hausbauer aufmerksam. Fasziniert von ihm, stellte er den Kontakt her. „Wir waren sofort auf einer Wellenlänge, haben uns gut verstanden. Von meiner Idee, ein Buch über seine Arbeit zu schreiben, war er begeistert“, erklärt Ansgar. Kurzerhand fuhr der 24-Jährige nach Niederbayern und besuchte den Mann auf seiner Baustelle. „Er macht alles selber. Dachdecken, Rohre verlegen, Kabel ziehen, Wände mauern. Alles eigene Arbeit.“ Dennoch brauche Wolfgang Hermann in wenigen Punkten die Hilfe von Sehenden, beispielsweise bei der Verkabelung der Elektrik. Auch die Zeichnung für die Behörden wurde von einem Architekten übernommen – aufgrund eines Models, das Hermann zuvor gebaut hatte. Ein zentrales Element in dem ganzen Projekt. Es dient täglich als Orientierungshilfe. 

 

„Not macht erfinderisch“

Dies sei das Motto des Eigenheimbauers, erzählt Ansgar. „Das hat er häufig gesagt – und er hat Recht. Über viele Dinge denken wir als Sehende nicht nach. Beispielsweise woher ein Blinder weiß, dass die Treppe endet. Wolfgang hat eine Platte auf die letzte Treppenstufe gelegt, sodass sie klappert, wenn er dort ankommt.“ Seit den 90ern arbeitet der Niederbayer an seinem Traum vom Haus. Wenn Ihr mehr über den blinden Hausbauer – der übrigens einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde hat – erfahren wollt, nehmt an unserem Gewinnspiel teil!

:Kendra Smielowski

 

Gewinnspiel

Gewinne eins von zwei Exemplaren des Buches „Beide Augen zu und durch!“. Zur Teilnahme sende eine E-Mail mit dem Betreff „Not macht erfinderisch“ an Redaktion@bszonline.de. Einsendeschluss ist der 1. Juli!

 

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